ASIEN/INDIEN - Im indischen Unionsstaat Maharashtra wurde in Nashik ein neues Heim für Straßenkinder eröffnet

Donnerstag, 23 März 2006

Rom (Fidesdienst) - In aller Welt gibt es insgesamt rund 100 Millionen Straßenkinder, davon leben 18 Millionen allein in Indien. Allein, ohne ein Zuhause und ohne einen Erwachsenen, der sich um sie kümmert, leben und arbeiten diese Kinder auf der Straße. Es handelt sich um verstoßene Kinder oder Waisen und um Kinder, die vor der häuslichen Gewalt oder Konflikten in der Familie flüchteten. Wenn sie erst einmal auf der Straße Leben sind sie dort entweder den kriminellen Banden oder der Polizei ausgesetzt. Sie verdienen sich ihr Geld mit Gelegenheitsarbeiten, dem Verkauf von Zeitungen, mit Schuhputzen oder sie betteln und sind ein leichtes Opfer für jede Art von Ausbeutung.
In Nashik, im indischen Unionsstaat Mahrasthtra eröffnete die Organisation „Intervita“ nun ein neues Heim für Straßenkinder am Ufer des Flusses Godavari, in einem Stadtteil, in dem besonders viele Straßenkinder leben. Das Heim ist 24 Stunden am Tag geöffnet und möchte vor alle ein leicht erreichbarer Bezugspunkt für die Kinder sein, wenn sie einen Zufluchtsort brauchen. Die Mitarbeiter gehen aber auch auf die Straße und informieren die Kinder von der Existenz der neuen Einrichtung, in der sie Hilfe bekommen: dort können sie sich waschen, etwas essen und diejenigen, denen es nicht gut geht, erhalten auch ärztliche Hilfe oder werden in eines der Krankenhäuser der Stadt eingeliefert.
Die meisten Kinder, die auf der Straße leben, leiden an Unterernährung und Krankheiten, bei denen es sich meist um Hautinfektionen, Atemwegserkrankungen oder Geschlechtskrankheiten handelt.
Die Mitarbeiter der Organisation veranstalten auch Initiativen, die den Kindern ihr Selbstbewusstsein zurückgeben sollen, wobei vor allem die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kinder gefördert werden. Bei solchen Bildungsangeboten stehen meist spielerische Aktivitäten oder das Erlernen eines Instruments im Mittelpunkt. Die größeren Kinder werden auch zu Diskussionsgruppen eingeladen, in denen sie ihre eigenen Probleme besprechen und lernen, sich mit anderen Menschen auszutauschen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. (AP) (Fidesdienst, 23/03/2006 - 28 Zeilen, 361 Worte)


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