AFRIKA/SIMBABWE - Proteste gegen Benzinpreisanstieg: Bischöfe warnen vor Hassbotschaften im Internet

Donnerstag, 17 Januar 2019 gewalt   bischöfe  



Harare (Fides) - Bei Zusammenstößen mit der Polizei am Rande von Protestkundgebungen starben letzten Tage in Harare und in anderen Städten Simbabwes drei Menschen, rund 200 wurden verletzt, mehr als 600 wurden festgenommen. Die Demonstranten protestierten insbesondere gegen den Anstieg der Treibstoffpreise. Unter den Festgenommenen befindet sich auch der Baptistenpastor Evan Mawarire, ein führender Vertreter der Protestbewegung gegen den ehemaligen Präsidenten Robert Mugabe, der im November 2017 zum Rücktritt gezwungen (vgl. Fides 22/11/2017).
Seitdem wird das Land von Emmerson Mnangagwa regiert, der nach dem Rücktritt von Mugabe das Amt des Übergangspräsidenten übernommen hatte, bevor er bei den Ende Juli abgehaltenen Wahlen schließlich in das Amt gewählt wurde.
Mnangagwa hat es jedoch bislang nicht geschafft, die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes wieder zu beleben, so dass der Anstieg der Treibstoffpreise nun zu gewalttätigen Protesten geführt hat.
Die Bischofskonferenz von Simbabwe äußert unterdessen ihre Besorgnis über "die Verbreitung von Hassbotschaften in den sozialen Medien, in denen die Bürger im Internet dazu aufgerufen werden, die Kontrolle auf den Straßen zu übernehmen und gegen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu protestieren".
"Die wirtschaftliche Situation ist für die Bürger nicht gut", erkennt die Bischofskonferenz an, die jedoch an Bürgerinnen und Bürger appelliert, „moderat zu handeln“ und „um den Dialog mit allen beteiligten Parteien" zu ermöglichen.
Die Bischöfe warnen "vor den Aufrufen sozialer Medien, die von gesichtslosen Menschen initiiert wurden, die zu Massenversammlungen und Gewalt einladen, aber keine Verantwortung für den daraus entstehenden Schaden übernehmen".
(L.M.) (Fidesdienst, 17/1/2019)




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