AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Massaker in Alindao: Kardinale Nzapalainga fordert internationale Untersuchungen

Freitag, 7 Dezember 2018 massaker   märtyrer  

Bangui (Fides) - "Wir fordern eine internationale Untersuchung des Massakers von Alindao", so der Erzbischof von Bangui, Kardinal Dieudonné Nzapalainga. In der Stadt im Südosten der Zentralafrikanischen Republik starben am vergangenen 15. November bei einem Attentat von ehemaligen Seleka-Rebellen der UPS (Unité pour la Paix und Centrafrique) unter Leitung von General Ali Darassa mindestens 60 Menschen, die meisten in einem Auffanglager in der Nähe der Kathedrale (vgl. Fides 17/11/2018). Die Kathedrale wurde geplündert und zerstört, während sich unter den Opfern des Massakers auch der Generalvikar, Bischof Blaise Mada, und Celestine Ngoumbango, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde in Mingala, befanden.
Der Kardinal appelliert nun an die internationale Gemeinschaft mit der Bitte, Verantwortung für Ereignisse in Zentralafrika zu übernehmen, insbesondere, was den Einsatz der Blauhelme der UN-Mission MINUSCA anbelangt, die nach Aussagen von Überlebenden nicht zum Schutz der Zivilbevölkerung eingegriffen haben sollen (vgl. Fides 19/11/2018) )
"Sie sind im Namen der internationalen Gemeinschaft gekommen, um uns zu helfen und um die Zentralafrikaner zu schützen", so Kardinal Nzapalainga im Interview mit einem konfessionellen Radiosender, "doch heute sehen wir an einigen Orten, dass die Soldaten, anstatt die Bevölkerung zu schützen, diese ihrem Schicksal überlassen. Zivilisten werden in Alindao und an anderen Orten getötet. Wie erklären wir uns, was wir gesehen haben? Die Leichen, die niedergebranten Häuser und Kirchen? Ich fordere, dass eine internationale Untersuchung eingeleitet wird, damit wir die Wahrheit über diese Massaker erfahren und Gerechtigkeit geschieht ", so der Kardinal abschließend.
(L.M.) (Fides, 12/12/2018)


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