AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Eine positive Wende in der ivorischen Krise

Freitag, 17 März 2006

Abidjan (Fidesdienst) - „Es handelt sich um eine wichtige Wende, die von der internationalen Staatengemeinschaf ermutigt werden sollte“, so definieren Beobachter vor Ort die Versammlung des Ministerrats in Cote d’Ivoire vom vergangenen Mittwoch, den 15. März, an der auch Guillaume Soro teilnahm, einer der wichtigsten Anführer der Rebellen der „Forces Nouvelles“, die den Nordwesten des Landes seit September 2002 kontrollieren.
„Die Tatsache, dass Soro erstmals nach Jahren wieder in die ivorische Wirtschaftsmetropole Abidjan kam, zeigt dass ein größeres Vertrauen unter den ivorischen Parteien entstanden ist. Oft lag es an mangelndem Vertrauen, wenn mühsam erreichte Vereinbarungen scheiterten“, so die Beobachter.
Auf der Grundlage der Vereinbarungen von Marcoussis (Frankreich) im Januar 2003 war eine Regierung der Nationalen Einheit geschaffen worden, in der auch die politische Opposition und der Rebellen vertreten sind. Die im Dezember vergangenen Jahres gebildete gegenwärtige Regierung der Nationalen Einheit wird von Charles Konan Banny geleitet und soll den Stillstand überwinden, der aufgrund der Spannungen zwischen dem Präsidenten Laurent Gbagbo und den Vertretern der Opposition entstanden war. Soro, der zweitwichtigste Mann in der Regierung, war seit Oktober 2004 nicht mehr nach Abidjan gekommen, kurz danach war es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und den Rebellen gekommen.
Während Staatspräsident Gbagbo die Teilname Soros an der Ministerratssitzung begrüßte und dies als eine „positive Entwicklung in der Krise des Landes“ bezeichnete haben die Anführer der „Forces Nouvelles“ auf die Notwendigkeit der Schaffung eines einheitlichen Heeres als Voraussetzung für die Befriedung des Landes hingewiesen. (LM) (Fidesdienst, 17/03/2006 - 25 Zeilen, 249 Worte)


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