AMERIKA/NICARAGUA - Bischof Baez beklagt Fremdenfeindlichkeit in Costarica

Mittwoch, 22 August 2018 menschenrechte   migranten   demokratie   politik   internationale politik   bischöfe  

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Managua (Fides) - "Ich bin mir sicher, dass die Menschen in Costa Rica ihre Edelmütigkeit und ihren brüderlichen Geist nicht verraten werden", so Bischof Silvio Báez zu den jüngsten Ereignissen ergangenen Samstag, als eine Demonstration gegen Migranten aus Nicaragua mit gewaltsamen Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei endete.
"Was Nicaraguaner in Costa Rica von den Bürgern des Landes erfahren mussten, die von Fremdenfeindlichkeit geblendet sind, tut mir sehr leid", so Bischof Báez, der die Behörden des Nachbarlandes auffordert, keine fremdenfeindlichen Handlungen in Costa Rica zuzulassen: "Herr Präsident, Carlos Alvarado, lassen Sie Fremdenfeindlichkeit und Irrationalität nicht zu, die die Edelmütigkeit der Bevölkerung Costa Ricas beschmutzen. Danke, dass Sie die Das Herz und die Grenzen Ihres Landes für so viele Nicaraguaner öffnen, die vor repressiven Maßnahmen fliehen müssen", so Bischof Silvio José Báez, der im Namen der katholischen Kirche in Nicaragua für die Bürger seines Landes zum Schutz gegen Unterdrückung durch die Regierung von Daniel Ortega eintritt und am "Nationalen Dialogs" teilnimmt, der wegen der Unnachgiebigkeit der Regierung ausgesetzt wurde.
Für fremdenfeindliche Tendenzen in Costa Rica gibt es verschiedene Gründe: Costa Rica sieht sich mit einer Reihe komplexer politischer, wirtschaftlicher und sozialer Prozesse konfrontiert. Bei den Präsidentschaftswahlen kam es zu einer politisch-religiöse Polarisierung, die unter anderem zu einer ideologische Konfrontation führte. Außerdem verbreitete die einheimische Presse Nachrichten über eine angebliche "Welle der Kriminalität", an der Nicaraguaner beteiligt gewesen sein sollen. Probleme im Sozial- und Gesundheitssystem des Landes sind ein weiteres Element, das soziale Spannungen begünstigt.
Unterdessen kam es in Nicaragua zu einer Kampagne der Diskreditierung gegen die katholische Kirche nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem in Pennsylvania (USA) veröffentlichten Missbrauchs-Bericht. Die Bischofskonferenz hofft indes auf eine Wiederaufnahme des Nationalen Dialogs und Bemühungen um einen Ausweg aus der Krise, die das Land in den letzten vier Monaten geprägt hat.
(CE) (Fides, 22/08/2018)



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