VATIKAN - Internationaler Kongress zum 40jährigen Jubiläum des Konzilsdekrets „Ad gentes“: „Als Kirche haben wir in Afrika viel von den Missionaren bekommen. Nun müssen wir selbst Missionare sein, damit die anderen von uns die Verkündigung des Evangeliums empfangen können“, so die Erzbischöfe von Katanga (Demokratische Republik Kongo) und Garoua (Kamerun)

Samstag, 11 März 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Als Kirche haben wir in Afrika viel von den Missionaren bekommen. Nun müssen wir selbst Missionare sein, damit die anderen von uns die Verkündigung des Evangeliums empfangen können“, so Erzbischof Godefroid Mukeng’a Kalond von Katanga in der Demokratischen Republik Kongo und Erzbischof Antoine Nalou von Gaoruna in Kamerun in ihren Vorträgen beim internationalen Kongress zum 40jährigen Jubiläum des Konzilsdekrets „Ad gentes“, der von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und der Päpstlichen Urbaniana Universität veranstaltet wurde. Die beiden Erzbischöfe hielten ihre Vorträge am Freitagnachmittag, dem 10. März, und sprachen dabei über die Herausforderungen und Perspektiven der Mission in Afrika.
„Wir werden die Unterstützung der Missionare noch einige Jahre lang brauchen, und dann werden wir Gott sei Dank, angesichts der derzeitigen Anzahl der Berufe, wohl mit unserem einheimischen Klerus weitermachen können“, so Erzbischof Ntlou. „Auch in der Demokratischen Republik Kongo werden wir bald eine Kirche sein, die in der Lage ist mit dem eigenen Klerus zu arbeiten, und wir werden auch in der Lage sein uns der Weltmission zu öffnen“, fügt Erzbischof Mukeng’a Kalond hinzu.
Beide Erzbischöfe betonen, dass man sich erst am Anfang dieses neuen Weges für die noch jungen kirchlichen Gemeinschaften befinde und vertreten die Ansicht, dass „der Missionsgeist, der der Kirche Christi eigen ist, neue Formen annehmen muss, die der heutigen Zeit entsprechen. In der Vergangenheit haben die europäischen Missionare Afrika evangelisiert. Heute, gibt es an ihrer Seite ihnen viele einheimische Missionare und „Fidei donum“-Priester aus Afrika sind in Europa tätig. Die Evangelisierung im Kongo und in Zentralafrika wurde von den Missionsinstituten auf den Weg gebracht. In Zukunft wird die Mission in Afrika den Ortskirchen anvertraut sein, die bei der Ausübung der Mission berufen sind, die Grenzen der eigenen Länder zu überschreiten und sich um Solidarität und Austausch von Mitteln und Personen zu bemühen.“
„Meine Erzdiözese“, so Erzbischof Mukeng’a Kalond, „hat mehrere „Fidei donum“-Priester nach Frankreich, Belgien und Italien entsandt. Ich selbst durfte eine solche Erfahrung in Sizilien machen. Es handelt sich dabei um neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Schwesterkirchen, die auf beiden Seiten Früchte tragen. Die Priester erlangen neue Kenntnisse und es entstehen dauerhafte geschwisterliche Bande“.
„Die Fidei donum-Priester“, so Erzbischof Ntalou in seinem Vortrag, „helfen uns dabei, Partnerschaften zwischen den Diözesen aufzubauen, was eine weitere innovative Form der Missionstätigkeit ist“. „In Afrika versuchen wir auch Partnerschaften auf dem eigenen Kontinent zu fördern und auch innerhalb desselben Landes“, so Eruzbischof Mukeng’a Kalond. „In der Demokratischen Republik Kongo haben wir in der Tat viele Berufe, die jedoch nicht immer einheitlich über das ganze Territorium verteilt sind. Partnerschaften zwischen den Diözesen erlauben es uns, Priester dorthin zu entsenden, wo sie gebraucht werden“.
„Im afrikanischen Kontext spielen auch die Laien eine unverzichbare Rolle“ sind sich beide Erzbischöfe einig. „Es sollte daran erinnert werden, dass die ersten afrikanischen Mitarbeiter der europäischen Missionare notwendigerweise Laien waren. Heute sind die Laien das Rückgrat unserer Gemeinden. Ihre Rolle ist so wichtig, dass mehrere afrikanische Bischöfe momentan darauf verzichten, Ständige Diakone zu weihen, um sich auf die Ausbildung der Katechisten zu konzentrieren. Eine Ausbildung, die sich zunehmend der missionarischen Dimension öffnen werden muss. Es ist ein Weg den wir erst vor kurzem angetreten haben und der noch lang sein wird, doch wir sind zuversichtlich, denn dies ist die Zukunft der Mission“.
„Ich möchte auch an die Rolle der Frauen in Afrika erinnern“, so Erzbischof Ntalou abschließend, „die sowohl auf individueller Ebene als auch in den Vereinen eine wunderbare Kraft und Bereitschaft bei der Animation und der Inkulturation des Evangeliums darstellen, denn sie leiten Gebetsgruppen, betreuen die Katechese und organisieren Kulturelles uns Materielles in den christlichen Gemeinden. (LM) (Fidesdienst, 11/03/2006 - Zeilen, Worte)


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