AFRIKA/KAMERUN - Bildungsprojekt der Jesuiten: Arbeitslose Jugendliche werden zu Kleinunternehmern ausgebildet

Donnerstag, 15 März 2018 orden   jesuiten   unternehmer   jugendliche  

Douala (Fides) - „Gib einem Mann einen Fisch, dann hat er für einen Tag etwas zu Essen. Wenn du ihm beibringst, wie man fischt dann ernährt er sich ein Leben lang". Dieses alte Sprichwort befolgen die Jesuiten der Provinz Westafrika wortgetreu: denn sie wollen der wachsenden Jugendarbeitslosigkeit in Kamerun mit einem Projekt begegnen, in dessen Rahmen jungen Menschen lernen, wie man Fische züchtet und verkauft.
In Afrika ist vor allem auch der Schulabbruch ein großes Problem. Auf dem Kontinent haben über drei Millionen Schüler nicht einmal einen Grundschulabschluss. In Kamerun sind 70% der Mädchen Analphabeten. Dieses Phänomen ist besonders in den nördlichen Regionen des Landes zu beobachten, in denen über eine Million Mädchen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren betroffen sind, 31,9% aller Mädchen in der Region.
Die Jesuiten wollen nun mit ihrer unternehmerischen Initiative in Verbindung mit einem dem Ordenscharisma entsprechenden Bildungsangebot auf das Problem reagieren. So entstand das Fischzucht-Projekt, bei dem junge Menschen in die Grundlagen der Fischzucht eingeführt werden.
Die Vorbereitung des Projekts wurde bereits im Jahr 2017 begonnen: auf einem sieben Hektar großen Gelände der Gesellschaft Jesu wurden die die notwendigen Strukturen für den Start der Initiative gebaut: Tanks, Solarzellen zur Stromerzeugung und eine Anlage zur Wasseraufbereitung. Gleichzeitig wurden 165 arbeitslose Jugendliche aus besonders marginalisierten Bevölkerungsgruppen ausgewählt.
Ende des Jahres 2017 wurde das Projekt gestartet. Agronomen und Fischzuchtexperten halten zur Fischzucht hielten die Kurse im Rahmen der technischen und praktischen Ausbildung, wobei die Jugendliche auch in die Grundprinzipien des Marketing (in Medien und sozialen Netzwerken) eingeführt wurden. Im Januar setzten die Jugendlichen bereits das Gelernte in die Praxis um und Ende Februar wurden mit der Produktion der ersten Ladung Süßwasserfisch bereits konkrete Ergebnisse sichtbar.
„Das Projekt“, so die einheimischen Jesuiten zu Fides, „soll jungen Menschen grundlegendes technisches Wissen vermitteln, damit sie sich in den sozialen und beruflichen Kontext der Provinz Douala integrieren können. Dies ist ein erster Beitrag zur Überwindung der dramatischen Jugendarbeitslosigkeit im Land, deren Ursache eine schlechte oder nicht vorhanden schulische Bildung ist. Es handelt sich um ein Projekt, das auf den Wunsch junger Menschen nach Zukunft setzt“.
(EC) (Fides 15/3/2018)


Teilen: