AFRIKA/KENIA - Spannungen in Erwartung der Wahlergebnisse: “Kenianer wünschen sich Frieden“

Montag, 30 Oktober 2017 wahlen   gewalt   politik   religiöse minderheiten  

Nairobi (Fides) - “Die Situation ist noch weiterhin ziemlich alarmierend, auch wenn sich die die Spannung etwas beruhigt hat. Bis jetzt scheinen die Menschen in Kenia auf die Veröffentlichung der Ergebnisse zu warten“, so der italienische Missionar Alfonso Poppi, der in Nairobi lebt und arbeitet, wo die Unabhängige Wahlkommission heute das offizielle Ergebnis der vom Obersten Gericht annullierten Wahl vom vergangenen 8. August bekannt geben wird. Die Wahl fand am vergangenen 26. Oktobers statt, wurde jedoch vom wichtigsten Widersacher des scheidenden Präsidenten Uhru Kenyatta, dem Oppositionskandidaten Raila Odinga, boykottiert. Unterdessen musste die Wahl wegen Ausschreitungen zwischen den Anhängern Odingas und der Polizei in Kisumu, Migori, Siaya und Homa Bay ein weiteres Mal verschoben werden.
Es wird befürchtet, dass es in Kenia ein weiteres Mal zu einer Welle der Gewalt kommen könnte, wie dies bereits 2007/2008 geschah, als nach dem umstrittenen Sieg des damaligen Präsidenten Mwai Kibaki mindestens 1.100 Menschen starben und 600.000 vertrieben wurden.
“Ich glauben, dass die Menschen nicht wollen, dass sich die Gewalt von vor 10 Jahren wiederholt2, so Pater Alfonso. “Die meisten Menschen wünschen sich Frieden, denn sie wissen, dass man mit Gewalt nichts erreicht. Alle hoffen auf eine funktionierende Regierung… Auf der anderen Seite gibt es viele arbeitslose Jugendliche, die bereit sind, Chaos und Gewalt zu provozieren”.
“Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen wissen, was es bedeutet, wenn sie zu Opfer skrupelloser politischer Spiele werden, die soziale Missstände nutzen, um Unruhen zu provozieren. Deshalb glaube ich nicht, dass das noch einmal passiert, was vor 10 Jahren geschehen ist. Ich habe zum Beispeil gesehen, dass viele Gouverneure der Regionen, wo es zu Protesten gegen die Wahlergebnisse kam, gemeinsam dafür eintreten, dass sich die Gemüter beruhigen… Wir hoffen auf Frieden und befinden uns in den Händen Gottes“, so der Missionar abschließend.
Unterdessen starb heute Morgen St. Luke’s Hospital im Alter von nur 67 Jahren überraschend Bischof Cornelius Korir von Eldoret, der 2007/2008 dazu beigetragen hatte, dass in North Rift wieder Frieden einkehrte.
(L.M.) (Fides 30/10/2017)


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