ASIEN/INDIEN - Soziales Engagement der Kirche ist kein „Proselytismus“

Mittwoch, 27 September 2017

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Gumla (Fides) – Die katholischen Ordensfrauen von den “Töchtern der heiligen Anna” im indischen Unionsstaat Jharkhand widmen sich vor allem der medizinischen Versorgung von armen Menschen in ländlichen Gebieten Oft wird ihre Arbeit wie das Engagement anderer christlicher Orden und Hilfsorganisationen, die sich um arme und ausgegrenzte Menschen kümmern von extremistischen Hindus als “Proselytismus durch soziale Leistungen“ gedeutet. Die Ordensfrauen wollen ihre Arbeit jedoch auch nach der jüngsten Billigung des so genannten „Gesetzes zur Religionsfreiheit“ in Jharkhand fortführen, das Anschuldigungen gegen Christen befeuert und zu einer Zunahme der Episoden der Gewalt führt.
In der Provinz Gumla in Jharkhand, wo die Ordensfrauen tätig sind, hat über 5 Millionen Einwohner, die größtenteils tribalen Völkern angehören. Es gibt kaum medizinische Einrichtungen und es fehlen Informationen über die Ursachen der am meisten verbreiteten Krankheiten, die von diesen Menschen deshalb oft als „göttliche Strafe“ bezeichnet werden. Ärztliche Behandlungen sind oft zu teuer. “Um dieser Situation etwas entgegenzusetzen, lassen wir Hebammen und Krankenpfleger ausbilden und bieten Gesundheitserziehung für werdende Mütter an”, so Schwester Sushmita Kujur, von den Töchtern der heiligen Anna“, “Unsere Programme”, so die Ordensfrau weiter, “umfasst die drei Verwaltungsdistrikte Simdega, Garwa und Latehar. In jedem Distrikt haben wir medizinische Einrichtungen ausgewählt und einen Beauftragten ernannt, der das Projekt dort betreut, das insgesamt 75 Dörfer betreut, von denen einige nur über ungeteerte Straßen erreichbar sind. Die einzelnen Dörfer sollen einen ‚Gesundheitsbeauftragten’ benennen, die wir dann entsprechend ausbilden… Außerdem veranstalten wir Seminare und Zusammenkünfte, bei denen wir über die Gesundheit von Müttern und Kindern aufklären”, so Schwester Sushmita.
Die Hilfsprogramme der Ordensschwestern sollen die Sterblichkeit von Müttern und Kindern reduzieren und die Behandlung von leicht behandelbaren Krankheiten fördern. Die Projekte der Töchter der heiligen Anna sind beispielhaft für das soziale Engagement der Christen in Jharkhand, wo der Anteil der Christen unter der Gesamtbevölkerung bei rund 4,3% liegt.
(AP) (Fides 27/9/2017)


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