AMERIKA/KOLUMBIEN - Achtung des Menschlebens, Bekämpfung der Armut, Förderung des Allgemeinwohls und Engagement für den Frieden müssen zu den Prioritäten politischer Programme gehören: Botschaft der Kolumbianischen Bischofskonferenz zu den bevorstehenden Wahlen

Montag, 20 Februar 2006

Bogotà (Fidesdienst) - Zum Abschluss ihrer 80. Vollversammlung veröffentlichen die kolumbianischen Bischöfe eine Botschaft zu den bevorstehenden Wahlen, mit der sie „auf die Erziehung und Erleuchtung der Gewissen der Bürger hinwirken wollen, insbesondere derjenigen, die sich der politischen Aktivität widmen, damit ihr Handeln sich stets am Dienst an der ganzheitlichen Förderung der Person und des Gemeinwohls orientiert“. Vor allem betonen die Bischöfe die Aspekte, die zu den Prioritäten jedes politischen Projekts zum Aufbau, des „Landes, das wir uns wünschen“ zugrunde liegen soll, wie zum Beispiel die Achtung des Menschenlebens, die Bekämpfung der Armut, die Förderung des Allgemeinwohls und das Engagement für den Frieden.
Kolumbien „braucht Gesetzgeber und Regierende, die eine klare Option für das Menschenleben vertreten und damit einer sich ausbreitenden Kultur des Todes entgegenwirken. „Die Achtung des Menschenlebens“, so die Bischöfe weiter, „gehört zum Erbe der Menschheit“, Deshalb appellieren sie an politische und legislative Institutionen und an die Wissenschaftler des Landes, mit der Bitte „sich dringend des Schutzes des Menschenlebens anzunehmen und unermüdlich für die Garantie eines würdigen Lebens für jeden Menschen zu arbeiten“. Regierende und Führungskräfte fordern sie auf, die Option für die Armen ernst zu nehmen und durch die öffentliche Sozialpolitik eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. In diesem Zusammenhang nennen sie auch die Förderung von Unternehmen und Kleinstunternehmen.
Die Bischöfe äußern sich zutiefst besorgt hinsichtlich der Tatsache, dass viele kolumbianische Staatsbürger keinen Zugang zu der ärztlichen Grundversorgung, zum Erziehungswesen und zum Arbeitsmarkt haben. „Der größte Reichtum eines Landes sind seine Menschen“, so die Bischöfe und in diesem Sinn wird „alles, was das Niveau der Gesundheit, der Erziehung und der Beschäftigung hebt, auch den allgemeinen Index des Wohlergehens des Landes ansteigen lassen“.
Diejenigen, die für die Zukunft des Landes verantwortlich sind, fordert die Bischofskonferenz auf, sich insbesondere auch für eine politische Lösung des bewaffneten Konflikts einzusetzen. Der Beitrag der Kirche in diesem Bereich, so die Bischöfe in ihrer Botschaft weiter, „besteht in der entschlossenen Verkündigung Jesu Christi, der Verkündigung der Würde des Menschen und der Schaffung evangelisierender und evangelisierter Gemeinden, die sich für Werke der Solidarität, der Gerechtigkeit, der Gerechtigkeit und des Aufbaus des Friedens einsetzen.“. Die Bischöfe verpflichten sich zur Unterstützung „jedes Bemühens und aller Initiativen zur Überwindung der Ursachen des bewaffneten Konflikts und zur aktiven Zusammenarbeit beim Wiederaufbau des sozialen Gewebes, als notwendige Voraussetzung für den sozialen und wirtschaftlichen Frieden“. Hierbei geht es den Bischöfen insbesondere um die Bekämpfung von Korruption, Drogenhandel und Gewalt.
Abschließend appellieren die Bischöfe an alle Bürger des Landes mit der Bitte, durch ihre gewissenhafte Stimmabgabe „Männer und Frauen mit einer Berufung zum Dienst“ zu wählen, „die sich von Korruption distanzieren, ihren Willen zum Aufbau einer neuen Ordnung klar äußern und entschieden sind ein Land aufzubauen, das wir alle wollen und brauchen“. Die Jugendlichen des Landes bitten die Bischöfe darum, „ihre Aufgabe als Wächter der Morgenröte und Stifter einer neuen Menschlichkeit verantwortungsvoll nachzukommen. (RG) (Fidesdienst, 20/02/2006 - Zeilen, Worte)


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