AMERIKA/BRASILIEN - Landrechtskonflikt: Weiterer Landarbeiter in Para ermordet

Montag, 10 Juli 2017

Parà (Fides) – Vor etwas mehr als einem Monat wurden in Pau D'Arco im brasilianischen Staat Para 10 Buern ermordet (vgl. Fides 26/05/2017), nun wurde weiterer Landarbeiter in der Region wurde ebenfalls Opfer eines Mordes. Am Freitag, den 7. Juli wurde der 44 jährige Rosenildo Pereira de Almeida, am Ausgang der Kirche in Rio Maria um zehn Uhr abends von zwei bewaffneten Männern auf einem Motorrad erschossen.
Wie Diario Online berichtet war Almeida Mitglied eines Bauernverbandes, der sich um die Neuorganistation des Camps im landwirtschaftlichen Betrieb “Santa Lucia“ bemühte, kurz nach dem am 24. Mai dort zehn Bauern gewaltsam ums Leben gekommen waren. Nach Angaben des Opferanwalts war Almeida der Anführer einer Gruppe von Familien, die dort ein neues Camp aufbauen und die Regierung dazu bewegen wollen, die Frage des Landbesitzes in die Agrarreform aufzunehmen. In dem Mordfall ermittelt die lokale Polizei in Zusammenarbeit mit Beamten aus Xinguara.
Wie die Kommission für Landpastoral (CPT) mitteilt, wurde eine solche Landreform bisher nicht auf den Weg gebracht. Während die Zahl der Siedlungen sank spitzten sich die Konflikte zu. Auch nach dem Massaker von Santa Lucia wurde keine Maßnahmen zur Regelung der Landrechtsfrage und Unterbringung der dort campierenden Familien getroffen.
Wie aus Statistiken der CPT hervorgeht gab es 2016 insgesamt 1079 Landrechtskonflikte im Land. Dies bedeutet einen Anstieg um 40% im Vergleich zu 2015 mit insgesamt 771 Landrechtskonflikten. Im Zusammenhang mit Landrechtkonflikten beklagt die Kommission insbesondere weitgehende Straffreiheit.
(CE) (Fides, 10/07/2017)


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