VATIKAN - Schlussdokument zum Treffen der Regionalkoordinatoren des Apostolats unter den Seeleuten: Trotz vieler Anstrengungen und einigen positiven Entwicklungen ist die allgemeine Situation nicht wirklich besser geworden

Mittwoch, 15 Februar 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Unser Ziel ist nicht der Profit sondern die Förderung der Würde der Seeleute, durch ihre spirituelle, moralische und soziale Begleitung“, heißt es im Schlussdokument zu dem vom Päpstlichen Rat für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs veranstalteten Treffen der Regionalkoordinatoren der Pastoral unter den Seefahrern, das am 13. Februar veröffentlicht wurde. Die Koordinatoren des Meeresapostolats aus neun Regionen der Welt (Afrika-Atlantik, Afrika-Indischer Ozean, Südostasien, Europa, Golfstaaten, Lateinamerika, Nordamerika, Ozeanien und Südasien) versammelten sich am 31. Januar und 1. Februar in den Räumlichkeiten des Päpstlichen Rates zu ihrem alljährlichen Treffen.
Nach der Vorlage der verschiedenen Berichte wurde festgestellt, dass „obschon die internationalen Organismen und einige religiöse Einrichtungen, sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen in diesem Bereich große Anstrengungen unternehmen und positive Entwicklungen in einigen Regionen, hat sich die allgemeine Situation nicht wirklich verbessert. Es sind neue Gefahren entstanden, wie zum Beispiel das Piratentum, die zunehmende Kriminalität unter Seeleuten, Einschränkungen beim Landgang und zunehmender Arbeitsstress, die zu einer Verschlechterung der menschlichen Atmosphäre beigetragen haben.“
Um den verschiedenen seelsorgerischen und geistlichen Bedürfnissen zu entsprechen ist nach Ansicht der Versammlungsteilnehmer eine engere Zusammenarbeit mit den Organismen notwendig, die sich in diesem Sektor engagieren. Außerdem sollte ein pastorales Handbuch für die Kapläne zur Verfügung gestellt und eine internationaler Website geschaffen werden. Unter den Sektoren, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen wurden insbesondere die Küsten- und Flussschifffahrt erwähnt. Im Verlauf der Tagung befassten sich die Teilnehmer auch mit dem Programm des XXII. Weltkongresses des Meeresapostolats, der vom 24. bis 29. Juni 2007 in Gdynia (Polen) stattfinden wird.
Ein ganzer Tag wurde dem Internationalen Komitee des Meeresapostolats für den Fischfang gewidmet: über 200 Millionen Menschen sind weltweit vom Fischfang abhängig und oft handelt es sich bei diesen Menschen um die Ärmsten unter den Armen. Nach der Tsunamikatastrophe wurde die Öffentlichkeit auf die prekäre Situation vieler Fischer aufmerksam und das Meeresapostolat hat sich in diesem Kontext von Anfang an vor allem derjenigen angenommen, die von den wichtigsten Hilfsprogrammen ausgeschlossen waren.
Die Region Südostasien plant in Zusammenarbeit mit der Abteilung Indischer Ozean die Schaffung eines „Zentrums für die Rechte der Fischer“. Dieses sozio-pastorale Projekt soll seinen Sitz in Manila haben. Ziel soll die Schaffung einer Daten- und Informationsbank und die Bereitstellung rechtlicher Unterstützung sowie die Erstellung von Arbeitshilfen in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Meeresapostolat sein.
Im Verlauf der Versammlung wurde die Lektüre der Enzyklika von Papst Benedikt XVI. „Deus caritas est“ angeregt, die auch für das Verständnis der Motive und der Spiritualität des Meeresapostolats von großem Nutzen sein kann. (SL) (Fidesdienst, 15/02/2006 - 41 Zeilen, 434 Worte)


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