ASIEN/PAKISTAN - Angriff auf eine Kirche und Aggression gegen christliche Gemeinde: Die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden verurteilt den Vorfall

Montag, 13 Februar 2006

Lahore (Fidesdienst) - Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz verurteilt die jüngsten Aggressionen und bringt ihre Sorge hinsichtlich der Lage christlicher religiöser Minderheiten, insbesondere in Pakistan zum Ausdruck, nachdem es Anfang Februar zu erneuten Angriffen muslimischer Extremisten auf christliche Minderheiten gekommen war. Am Morgen des 3. Februar wurde im Verwaltungsbezirk Sialkot ein christliches Dorf angegriffen. Bei dem Vorfall wurden mehrere Personen verletzt und eine katholische Kirche geschändet, deren Fenster beschädigt und deren Altar zerstört wurden.
Der Übergriff, zu dem es nach einem Streit um ein Grundstück im Besitz der Christen kam, auf das ein Muslim Anspruch erhob, wurde von der christlichen Glaubensgemeinschaft umgehend verurteilt. Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha, erklärt in einem gemeinsamen Schreiben mit dem Vorsitzenden der bischöflichen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“: „Die Gewalt gegen unsere schutzlose Gemeinde nimmt zu, da es der Regierung nicht Gelungen ist nach den Vorfällen in der Vergangenheit angemessene Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das jüngste Beispiel ist der Vorfall in Sangla Hill, wo 80 Tage nach der Schändung und Zerstörung von drei christlichen Kirchen, noch kein Prozess gegen die Verantwortlichen der Übergriffe auf die Christen eröffnet wurde“.
In ihrer Verlautbarung weisen die Autoren darauf hin, dass „Diskriminierung ohne Kontrolle stattfindet“ und dass „Angriffe gegen Gebets- und Begegnungsstätten religiöser Minderheiten nicht bestraft werden“. Deshalb fordern sie von der pakistanischen Regierung Gerechtigkeit.
Infolge der jüngsten Episoden der Intoleranz forderten verschiedene katholische Einrichtungen und Menschenrechtsorganisationen, darunter die Nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz, die Kommission für Frieden und Menschliche Entwicklung, die Allianz der Minderheiten in ganz Pakistan, die Achtung des Rechtsstaates und wiesen dabei auf falsche Anschuldigungen gegen Minderheiten und in die Pakistan weiterhin existierende Diskriminierung hin.
Vertreter der katholischen Kirche in Pakistan machten auch bei den zuständigen staatlichen Stellen auf das Problem aufmerksam. Die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden fordert wirksame Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt und insbesondere die Abschaffung des so genannten Blasphemie-Paragraphen.
Von den insgesamt rund 155 Millionen Einwohnern Pakistans sind 97% Muslime, größtenteils Sunniten und etwa 20% Schiiten. Der Anteil der Christen liegt bei etwa 2,5%, davon sind etwa 1,2 Millionen Katholiken. (PA) (Fidesdienst, 13/02/2006 - 35 Zeilen, 336 Worte)


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