AFRIKA/KENIA - Neuer Aufruf der Bischöfe zum Gebet und zur Solidarität mit den Opfern der Hungersnot

Mittwoch, 1 Februar 2006

Nairobi (Fidesdienst) - „Wir bitten jede Diözese um Gebete und Spendenaktionen, deren Erlös dem nationalen Büro zur Verfügung gestellt werden soll. Keiner ist so arm, dass er nicht auch etwas geben könnte“, so die Bischöfe Kenias in ihrem Appell an die Katholiken des Landes mit der Bitte, den von der Hungersnot im Nordosten des Landes betroffenen Menschen zu helfen (vgl. Fidesdienst vom 12. Januar 2006). Bereits Ende 2005 hatten die kenianischen Bischöfe angesichts der tragischen Situation, die zunehmend dramatische Ausmaße annimmt, um Solidarität gebeten.
Rund 3,5 Millionen Kenianer sind in den Distrikten Nordost und Ost, an der Küste und im Rift Valley von der Hungersnot bedroht.
„Wir bitten die Regierung um geeignete Maßnahmen, damit Mais nicht verdirbt oder die Verteilung von Lebensmitteln durch den Mangel an Transportmitteln behindert wird, dass man Lebensmittel, die für die Bedürftigen bestimmt sind verkauft oder es zu Episoden der Korruption kommt“, so die Bischöfe in einer Verlautbarung, die von der katholischen Nachrichtenagentur CISA mit Sitz in Nairobi veröffentlicht wurde.
Die Kenianische Bischofskonferenz lädt auch zu einem Tag des Gebets und der Spendensammlung ein, der am Sonntag, den 19. Februar stattfinden soll.
Während Millionen Kenianer gegen den Hunger kämpfen verbreitete sich in der öffentlichen Meinung Entsetzen über die Ausgabe von 10 Millionen Euro für die Erneuerung des staatlichen Fuhrparks. „Was da geschah, hat viele enttäuscht, die den heutigen Staatspräsidenten gewählt haben, der die öffentliche Moral und die Bekämpfung der Armut zum Mittelpunkt seines Regierungsprogramms gemacht hatte“, so ein Missionar aus Nairobi.
Die staatlichen Ausgaben für die Erneuerung des Fuhrparks war von der kenianischen Kommission für Menschenrechte im Rahmen einer Untersuchung über öffentliche Ausgaben in Zusammenarbeit mit Transparency International aufgedeckt worden. Mit 10 Millionen Euro könnte man in Kenia rund 25.000 Kindern acht Jahrelang den Schulbesuch sichern oder 145.000 Aidskranke ein Jahr lang mit antiretroviralen Medikamenten versorgen. (LM) (Fidesdienst, 01/02/2006 - 27 Zeilen, 313 Worte)


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