AFRIKA/ÄGYPTEN - Anschlag auf koptische Kirche an Silvester 2011: Angeklagter kommt aus Untersuchungshaft frei

Freitag, 7 Oktober 2016

ariannaeditrice.it


Alessandria (Fides) – Der im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die koptische Kirche der heiligen Markus und Petrus in Alessandria an Silvester 2011 festenommene Ahmad Lufgi Ibrahim wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Bei dem Anschlag während des Mitternachtsgottesdienstes kamen 23 Menschen ums Leben und fast einhundert wurden verletzt. Der Verdächtige, gegen den Anklage wegen Terrorismus und Anstiftung zur Gewalt erhoben wurde, befindet sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis unter Hausarrest.
Nach fast sechs Jahren besteht über das Attentat in der Silvesternacht noch keine Klarheit. Bereits in den ersten Stunden nach dem Anschlag gab es unterschiedliche offizielle Versionen über die Ausführung des Attentates: es sowohl von einem Selbstmordattentat als auch von einer Autobombe gesprochen. Die vom ägyptischen Innenministerium veranlassten Ermittlungen verfolgten von Anfang an die islamistische Piste und machten eine extremistische Gruppe mit Sitz im Gazastreifen für das Attentat verantwortlich, die die Anschuldigung jedoch dementierte. Nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ und dem Sturz Hosni Mubaraks, zogen verschiedene Beobachter eine Verantwortlichekeit des Innenministeriums als Auftraggeber des Anschlags in Betracht und vermuteten dahinter eine “Strategie der Spannung“, die die sozialen Unruhen schüren und der bereits schwindenden Macht Mubaraks neuen Auftrieb verleihen sollten.
(GV) (Fides 7/10/2016).



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