ASIEN/NEPAL - Apostolischer Pro-Präfekt im Vorfeld der Gebetsveranstaltung vom 27. Januar: „Die Katholiken beten und hoffen mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen auf den Frieden in Nepal“. Missionarinnen von der Nächstenliebe werden bald ein Heim im Land eröffnen

Mittwoch, 25 Januar 2006

Kathmandu (Fidesdienst) - „Die katholische Gemeinde betet und hofft mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen im Februar auf den Frieden in Nepal“, so Pater Pius Perumana, Apostolischer Pro-Präfekt in Nepal am Vorabend der Gebetsveranstaltung für den Frieden, der am 27. Januar in Kathmandu stattfinden wird. An der Veranstaltung werden Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen und zahlreiche Verbände, Gruppen und Menschenrechtsbewegungen teilnehmen. Die Veranstaltung wurde mit Blick auf die am 8. Februar geplanten Wahlen organisiert, von denen sich die Bürger des Landes den Auftakt für eine friedliche Zeit in der Geschichte des Landes erhoffen.
„Im allgemeinen ist die Lage von einem anhaltenden Klima der Gewalt beherrscht“, erklärt Pater Pius Perumana. In der Hauptstadt wird dank der militärischen Präsenz und den Straßenkontrollen n eine gewisse Normalität garantiert. In den Bergregionen und in den Dörfern leben die Menschen in der Angst vor Angriffen und Razzien der maoistischen Guerillakämpfer. Es sind zwar Wahlen für den 8. Februar geplant, doch es ist noch nicht sicher, dass diese wirklich stattfinden werden. Die Opposition möchte die Wahlen verschieben und fordert zum Boykott auf, denn sie fordert eine vorherige Debatte über eine Verfassungsänderung; König Gyanendra, der letztes Jahr die Regierung auflöste und die Macht übernahm, möchte, dass die Wahl stattfindet und sucht dafür die Zustimmung der Bürger. Die Menschen sind die ständige politische Instabilität und die Gewalt der Guerillakämpfer leid: die Ziele der Rebellen sind nicht klar und was das Zustandekommen möglicher Verhandlungen anbelangt, ist man skeptisch.“
„Die Menschen hoffen, dass das Land den Weg des Dialogs wieder aufnehmen kann und die beteiligten Parteien sich endlich zu einer so sehr herbeigesehnten friedlichen Lösung bereit erklären“, so der Pro-Präfekt weiter. „Deshalb werden die Christen der verschiedenen Konfessionen gemeinsam mit anderen Vertretern der Bürger an der großen öffentlichen Gebetsveranstaltung für den Frieden teilnehmen, die am 27. Januar stattfinden wird. Die ganze katholische Gemeinde in Nepal betet und hofft auf den Frieden im Land.“
Zur Situation der Kirche erklärt Pater Pius: „Als kleine Minderheit leben wir in einer relativ ruhigen Situation. Wir teilen die Sorgen und Ängste mit den anderen Bürgern des Landes. Gegenwärtig ist ein neues Projekt geplant, das auf große Zustimmung stößt: die Missionarinnen von der Nächstenliebe von Mutter Theresa von Kalkutta möchten eine Niederlassung und ein Pflegeheim in Nepal eröffnen. Ein solches Heim gibt es bereit in der Hauptstadt und nun wird ein Gründstück und ein Haus in der Umgebung von Pikhara gesucht. Die Einrichtung soll für Menschen in schwierigen Situationen offen sein: allein stehende Senioren, unterernährte Kinder oder Weisen, Sterbenskranke, arme Frauen und allein erziehende Mütter. In diesen Tagen hält sich Schwester Nirmala, die Obere der Missionarinnen von der Nächstenliebe, die selbst nepalesischer Abstammung ist, im Land auf. Die Menschen sind sehr stolz auf ihren Besuch und auf ihre Arbeit und freuen sich über das Projekt, das in den kommenden Monaten verwirklicht werden soll“. (Fidesdienst, 25/01/2006 - 40 Zeilen, 501 Worte)


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