ASIEN/SYRIEN - Pater Jacques Mourad will das Kloster Mar Elian wieder aufbauen

Dienstag, 5 April 2016 christentum  

news.va

Qaryatayn (Fides) – In der von der syrischen Armee vor kurzem zurückeroberten Stadt Quaryatayn hinterließ der Islamische Staat (IS) Trümmer und Verwüstung im Kloster Mar Elian, wo bereits kurz nach der Besatzung im August 2015 das Grab des heiligen geschändet wurde. Doch die Reliquien gingen nicht verloren: sie sollen nun eingesammelt und wieder zusammengefügt werden.
Dies bestätigt im Gespräch mit Fides der Obere der mit dem Kloster Deir Mar Musa al Abashi assoziierten Klostergemeinschaft, Pater Jacques Murad, der in den vergangenen Jahren die Klosteranlage aus dem 5. Jahrhundert zum blühen gebracht hatten. Pater Jacques Murad war von den Dschihadisten, die am 21. Mai 2015 in das Kloster eingedrungen waren in Geiselhaft genommen und erst am 11. Oktober wieder freigelassen.
“Angesichts dessen, was geschehen ist und was nun geschieht”, so Pater Murad, “möchte ich eigentlich vor allem schweigen, denn das Schwiegen scheint mir heute richtig und angemessen”. Mit wenigen einfachen Worten beschreibt er die jüngsten Entwicklungen. “Dass die Reliquien von Mar Elian nicht verloren gingen ist für uns ein großes Zeichen: es bedeutetet, dass er dieses Kloster und dieses Heilige Land nicht verlassen wollte. Wir wissen, dass die Heiligen im Himmel sind und wir sie dort anrufen und um Hilfe bitten können. Ich erinnere mich daran, wie ich am Fest des Heiligen Elian, am 9. September einen Gottesdienst mit den anderen christlichen Geiseln feierte. Damals sagte ich ihnen: es ist nicht schlimm, dass das Kloster zerstört wurde, und es ist auch nicht schlimm, dass das Grab zerstört wurde. Wichtig ist, dass Mar Elian in unseren Herzen wohnt, egal wo wir sind, ob in Kanada oder in Europa, den er lebt in den Herzen seiner Gläubigen”.
“Gestern”, so Pater Murad weiter, “habe ich Fotos von den Reliquien bekommen. In den vergangenen Jahren habe ich selbst die Reliquien identifiziert und ich habe sie sofort wieder erkannt”.
Morgen wird ein syrisch-katholischer Priester aus Homs zusammen mit Mönchen aus Dei Mar Musa die Klosteranlage Mar Elian besuchen. “Ich habe sie gebeten”, so Pater Murad, “die Reliquien einzusammeln und in Homs aufzubewahren. Wir wissen, dass das antike Kloster dem Erdboden gleichgemacht wurde, während die neue Kirche und die Klosteranlage teilweise von Bomben beschädigt wurden. Wenn wir nach Mar Elian zurückkehren, werden wir dort auch die Reliquien wieder an ihren Platz zurückbringen. Dies wird ein Zeichen der Gnade für unsere ganze Kirche sein”.
(GV) (Fides 5/4/2016).


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