ASIEN/PAKISTAN - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) verteilt Zelte, Decken und Öfen unter den 137.000 Erdbebenopfern in der Kaschmir-Region

Montag, 9 Januar 2006

Islamabad (Fidesdienst) - Der Wintereinbruch in Pakistan ließ dieses Jahr zwar auf sich warten, trat jedoch dann um so heftiger ein, so dass die vom Erdbeben vom 8. Oktober betroffenen Menschen am vergangenen Wochenende mit Regen und Schnee zu kämpfen hatten.
Eine Kältewelle ließ die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt sinken und in Muzaffarabad wurden minus zwei Grade gemessen, während die Temperatur in den höher gelegenen Dörfern bei bis zu minus 13 Grad lag. Für die kommende Woche werden weitere Regen- und Schneefälle erwartet.
Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), das die Aufnahmelager für die Erdbebenopfer betreut, unterstützt derzeit die pakistanische Regierung und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen in 139 Aufnahmelagern für Erdbebenopfer. Insgesamt leben in diesen Camps 137.000 Menschen, die infolge des Erdbebens obdachlos wurden.
Trotz der schlechten Wetterverhältnisse haben die Menschen die in den höheren Bergtälern gelegenen Camps nicht verlassen, um in niedriger gelegenen Aufnahmelagern unterzukommen. Dies könnte einerseits damit zusammenhängen, dass die Überlebenden des Erdbebens mit ausreichend Lebensmitteln, Unterkünften und Decken versorgt wurden, es könnte aber auch auf die schlechten Verkehrsverbindungen infolge von weiteren Erdrutschen zurückgeführt werden. In allen betroffenen Landesteilen wird das UNHCR Camps für weitere 50.000 Menschen einrichten, wo Bedarf besteht. Bei einem jüngsten Sturm brachen zahlreiche Zelte unter dem Gewicht des schweren Schnees zusammen, während es in anderen Camps infolge heftiger Regenfälle zu Überschwemmungen kam.
Das UNHCR arbeitet mit Nichtegierungsorganisationen und mit der einheimischen Bevölkerung zusammen, um das Abwassersystem und die Widerstandsfähigkeit der Zelte zu verbessern. Vor kurzem wurde ein Kampagne des UNHCR abgeschlossen, die insbesondere zum Schutz der Menschen vor dem Wintereinbruch durchgeführt wurde. Im Rahmen der Kampagne wurden 25.000 Plastikzelte und 17.000 Matratzen an über 100.000 Menschen in den Camps verteilt.
Das UNHCR plant auch die Verteilung von 40.000 Kerosinöfen sowohl in den Aufnahmelagern als auch in den spontan entstandenen Siedlungen. Da in den Zelten auch Brandgefahr besteht, informiert das Flüchtlingshilfswerk die Menschen auch über Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor dem Ausbruch eines Brandes. In Broschüren wird der Umgang mit dem Feuer in den Aufnahmelagern erläutert. (LM) (Fidesdienst, 09/01/2006 - 35 Zeilen, 350 Worte)


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