ASIEN/LIBANON - Präsidentschaftswahl: Maronit Suleiman Franjieh könnte ein möglicher „Kompromiss“-Kandidat sein

Freitag, 4 Dezember 2015 politik  

Beirut (Fides) – Der neue libanesische Präsident könnte schon bald Suleiman Franjieh sein, ein maronitischer Christ und Jugendfreund des syrischen Präsidenten Bashar Assad. In den vergangenen Tagen häuften sich die Anzeichen für eine bevorstehende Überwindung der Krise, die seit über eineinhalb Jahren das Land lähmt, weshalb seit Mai 2014 kein Nachfolger für Michel Sleiman gewählt werden konnte.
Am gestrigen 3. Dezember wurde der möglichd Kandidat Franjieh vom maronitischen Patriarchebn, Kardinal Boutros Bechara Rai in Bkerkè empfangen. Der Primas der marontischen Kirche ermutigte den Anwärter auf das Präsidentenamt bei dessen Vorbereitung auf seine wichtige Rolle im Libanon. Die Nachricht von seiner möglichen Wahl „haben den Libanesen die Freude zurückgegeben“. Über die mögliche politische Wende im Land bereiten die libanesischen Bischöfe auch bei ihrem heutigen Treffen in Bkerkè.
Die Kandidatur Franjiehs würde einen Kompromiss zwischen den beiden politischen Blöcken des Landes darstellen, die die politische Bühne im Libanon beherrschen, die bisher einen jeweils eigenen Kandidaten in der Person Michel Aouns und Samir Geageas hatten. Franjieh soll Aoun nahe stehen und hatte bisher die Kandidatur des ehemaligen Generals unterstützt, was die Unterstützung des Bündnisses sichern würde, dem auch die schiitische Hisbollah angehört. Während aus dem gegnerischen Block bisher Saad Hariri von der sunnitischen “Zukunfts“-Partei seine eventuelle Zustimmung bekundete. Mit der “Lösung Franjieh” soll auch die einflussreiche regionale Großmacht Saudi-Arabien einverstanden sein.
Suleiman Franjieh selbst hatte vor kurzem erklärt, dass er im Falle seiner Wahl “alle persönlichen Zwistigkeiten hinter sich lassen” werde. (GV) (Fides 4/12/2015).


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