ASIEN/PAKISTAN - Mit Einbruch des harten Winters in Kaschmir werden viele Obdachlose aus den Bergregionen in die Täler umsiedeln

Mittwoch, 7 Dezember 2005

Lahore (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) bereitet sich auf die mögliche Ankunft von Obdachlosen aus den vom Erdbeben am 8. Oktober betroffenen Dörfern in den Bergregionen in den Tälern vor. Nach Schätzungen der pakistanischen Regierung werden rund 100-200.000 Menschen aus der Nordwestlichen Grenzprovinz und weitere 30.000 in dem von Pakistan verwalteten Teil der Kaschmirregion ihre Heimatdörfer verlassen und in die Täler umsiedeln. Bereits bei Einbruch des harten Winters in der Himalayaregion und den ersten heftigen Schneefällen kamen viele Menschen in die tiefer gelegenen Täler, um sich mit den lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. Einige kehrten in die Herkunftsorte zurück, um dort provisorische Unterkünfte für Menschen und Vieh zu errichten, doch die humanitären Hilfswerke könnten diese Menschen möglicherweise auffordern, die Wintermonate in Gebieten mit einem milderen Klima zu verbringen.
Gegenwärtig verfügt das UNHCR über mobile Teams, die der Armee und der pakistanischen Regierung in den dreißig Aufnahmelagern und zahlreichen spontanen Siedlungen mit technischer Beratung und Hilfe zur Seite stehen. Die Priorität der Hilfsmaßnahmen liegt derzeit bei der Unterstützung der Regierung bei Operationen zur Überwinterung in den Camps und in den spontan entstandenen Siedlungen. Von grundlegender Bedeutung ist es dabei, dass jedes Zelt über mindestens zwei Plastikplanen, vier Matratzen, einen Ofen und Brennstoff sowie drei Decken pro Person verfügt.
Das Hilfswerk liefert unterdessen weiterhin Hilfsmittel über den Luftweg an. In den kommenden Wochen plant das UNHCR und seine Partnerorganisationen den Transport von rund 30.000 Öfen an Bord von kommerziellen Flugzeugen, die in der Türkei und Jordanien gechartert wurden. Außerdem sollen aus dem Iran Transporte auf dem Landweg stattfinden.
Trotzdem besteht in den betroffenen Gebieten weiterhin großer Bedarf. Unter den kirchlichen Hilfswerken, die die Menschen mit materiellen Spenden, humanitären Hilfen und medizinischem Know-how unterstützen ist auch „Caritas Internationalis“, die vor Ort mit Caritas Pakistan und den Caritasverbänden anderer Länder zusammenarbeitet. Angesichts der fast völligen Zerstörungen der Wohnungen in Kaschmir bleibt die Situation der rund vier Millionen Obdachlosen weiterhin kritisch. Auch das italienische Leprahilfswerk „Associazione Italiana Raoul Follereau (AIFP)“ ist im Land mit Entwicklungsprojekten in den zerstörten Gebieten präsent. Fünf Rehabilitationszentren des italienischen Hilfswerks wurden zerstört, zahlreiche Mitarbeiter starben bei dem Erdbeben oder werden vermisst. (Fidesdienst, 07/12/2005 - 34 Zeilen, 369 Worte)


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