AFRIKA - Fledermäuse als mögliche Überträger des Ebola-Virus. In Zentralafrika stehen diese Tiere auf dem Speiseplan

Mittwoch, 7 Dezember 2005

Rom (Fidesdienst) - Drei Arten von Fledermäusen, die von den Menschen in Zentralafrika verzehrt werden, könnten mögliche Überträger des Ebola-Virus sein, an dem hunderte Menschen und Großaffen starben. Dies vermuten Wissenschaftler des „Centre International de Recherches Médicales in Franceville (CIRMF)“ in Gabon.
Auch wenn bei den Fledermäusen keine Symptome einer Infektion auftreten, haben die Wissenschaftler bei diesen Tieren während der Epidemien 2001 und 2003 genetische Spuren einer Immunabwehr entdeckt. In den vergangen fünf Jahren gab es in Gabun und in der Demokratischen Republik Kongo mehrere Ebola-Epidemien. Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO gehört das Ebola-Virus, das heftige innere Blutungen verursacht, zu den aggressivsten Virusgruppen. Das Virus wird durch infizierte Körperflüssigkeiten übertragen und die Erkrankung verläuft in 90% der Fälle tödlich. Gegenwärtig gibt es noch keine Behandlungsmöglichkeit.
Obschon es sich auf den ersten Blick um die einzige Epidemie handelt, die von Menschen und wilden Tieren übertragen wird, handelt es sich bei den in Zentralafrika auftretenden Ebola-Fällen in Wirklichkeit um multiple Epidemien, die von verschiedenen Virusstämmen ausgelöst werden, die zusammen auftreten, wenn die Bedingungen ideal sind. In der Vergangenheit waren die Wissenschaftler der Meinung, dass das Virus sich von einem Herd infolge der Wanderbewegungen der Tiere in den Wäldern ausbreitete. Auf den Menschen kann die Krankheit auch durch die Berührung oder das Verzehren von infiziertem Fleisch übertragen werden.
Bei Epidemien zwischen Oktober 2001 und Mai 2003 handelte es sich in Wirklichkeit um acht Virusstämme aus verschiedenen Regionen. Was eine gemeinsame Epidemie auslöst ist noch unbekannt, wie auch die natürlichen Überträger des Virus. (AP) (Fidesdienst, 07/12/2005 - Zeilen, Worte)


Teilen: