ASIEN/MYANMAR - Jubiläumsfeiern der katholischen Kirche in Myanmar: vor 50 Jahren wurde Hierarchie gegründet und dieses Jahr findet die erste Pastoralversammlung statt

Mittwoch, 30 November 2005

Yangon (Fidesdienst) - Die katholische Kirche in Myanmar hat Grund zum Feiern: das Jahr 2005, dem Jahr der Eucharistie, war für die Katholiken des Landes ein wichtiges Jahr. Es fanden gleich zwei bedeutende kirchliche Ereignisse statt: das 50jährige Jubiläum der Gründung der katholischen Hierarchie, die 1995 errichtet wurde, und die erste Papstoralversammlung der katholischen Kirche in Myanmar, die vom 24. bis 27. November in Yangon tagte. Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche versammelten sich Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien zur gemeinsamen Reflexion über die Identität, die Berufung und die Sendung der Kirche in Myanmar.
Das Thema der Jubiläumsfeiern der Kirche in Myanmar lautete: „Bleibt in mir: die Kirche durch die Versöhnung als Gemeinschaft feiern“. In allen katholischen Gemeinden, Diözesen, Pfarreien und Dörfern befasste man sich im Laufe des Jahres 2005 mit diesem Thema und die Ergebnisse dieser Reflexion wurden von 12 Bischöfen, 16 Priestern, 50 Ordensleuten und 30 Laien stellvertretend für die 12 Diözesen und die verschiedenen Ordenskongregationen in Myanmar bei der Pastoralversammlung erläutert. Das Ereignis weckte das Interesse vieler Menschen in der Stadt und war damit Gelegenheit zum christlichen Zeugnis. Anlässlich der Versammlung wünschten viele Kardinäle und Persönlichkeiten aus aller Welt in ihren Glückwunschschreiben ein gutes Gelingen.
Am 27. November wurde der Abschluss der Versammlung in der Kathedrale von Yangon mit einem feierlichen Gottesdienst mit dem Apostolischen Delegierten für Vietnam, Erzbischof Salvatore Pennacchio gefeiert. Bei dem Gottesdienst, an dem rund 4.000 Gläubige teilnahmen, konzelebrierten 150 Priester. Der Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Myanmar, Bischof Charles Bo, dankte in seinem Grußwort „allen, die dazu beigetragen haben, den Samen des Evangeliums nach Myanmar zu bringen, und diesem Vorhaben ihr ganzes Leben widmeten und dadurch ein wertvolles Zeugnis ablegten“. Bischof Bo dankte bei diesem Anlass auch dem Herr dafür, dass er allen beistand, die den Glauben auch in schwierigen Zeiten bewahrten, und wünschte sich eine hoffnungsvolle Zukunft für die Kirche in Myanmar.
In seiner Predigt erinnerte Erzbischof Pinnacchio an die Evangelisierungstätigkeit der Missionare von der Gesellschaft der Außenmissionen von Paris (MEP) und des Päpstlichen Missionsinstitutes (PIME) und ermutigte die Kirche in Myanmar, „von der Liebe und von der Einheit Zeugnis abzulegen, vor allem in einem multireligiösen und multiethnischen Kontext“. Der Erzbischof erteilte bei diesem Anlass allen Anwesenden und ihren Angehörigen auch den Apostolischen Segen von Papst Benedikt XVI.
Als erste Missionare kamen 1772 die Barnabiten nach Myanmar. Es folgten die Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria und im 19. jahrhundert die Priester der Außenmissionen von Paris und des Päpstlichen Missionsinstitutes (PIME). 1955 wurde (mit der Schaffung der beiden Kirchenprovinzen Mandalay und Rangoon) die Hierarchie gegründet.
Heute gibt es in Myanmar 13 Bischöfe, 650 Priester, 200 Seminaristen, 144 Ordensbrüder und 1.774 Schwestern sowie rund 600.000 katholische Gläubige. Jede Diözese hat ein Kleines Seminar und es gibt insgesamt drei Große Seminare. (PA) (Fidesdienst, 30/11/2005 - 42 Zeilen, 477 Worte)


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