AMERIKA/CHILE - Die Ehe als freudige Botschaft neu entdecken, an die Liebe, an die Hingabe und an die Treue glauben: Schreiben der chilenischen Bischöfe zum Thema „Ehe und Familie, eine freudige Botschaft für die Menschheit“

Dienstag, 29 November 2005

Santiago del Cile (Fidesdienst) - Zum Abschluss der 90. Vollversammlung der Chilenischen Bischofskonferenz, die vom 21. bis 25 November in Punta de Tralca tagte, veröffentlichten die Bischöfe am 25. November einen gemeinsamen Hirtenbrief zum Thema „Ehe und Familie - eine freudige Botschaft für die Menschheit. Der Hirtenbrief befasst sich in acht Kapiteln mit verschiedenen Aspekte der Familie, ausgehend von den biblischen Grundlagen, über die Frage des neuen Gesetzes zur standesamtlichen Ehe bis zur Situation der Familien im Land: „Das Evangelium der Ehe“, „Den sakramentaler Charakter der Ehe tiefer erfassen“, „Voreheliche Pädagogik“, Das neue Gesetz zur standesamtlichen Ehe“, „Ehe, Quelle des Menschenlebens“, „Unser Land und die Familie“, „Ehe und Familie“, „Abschließende Aufforderungen“, lauten die Titel der acht Kapitel.
Das Dokument möchte vor allem „den Mitgliedern der Kirche und allen, die die christliche Vision von der Ehe und von der Liebe teilen, und die Verantwortlichkeit und die Treuer zu den großen Werten der Leibe, der Einheit, der Unauflöslichkeit und der Fruchtbarkeit anerkennen, die unserer Gesellschaft Sinn und Konsistenz geben, anerkennen“ gewisse Leitlinien anbieten. In dieser Perspektive werden die Jugendlichen und alle Menschen aufgerufen, die Ehe als frohe Botschaft zu betrachten, mit anderen Worten, als Aufforderung zum Glauben an die Liebe, die Hingabe und die Treue angesichts der sich rasch wandelnden Lebensumstände.
Die Bischöfe weisen auch darauf hin, dass „die große Herausforderung darin besteht, die Ehe als etwas Gutes an sich und als ein Evangelium für die Gesellschaft zu betrachten und das deshalb politische und gesellschaftliche Entscheidungen notwendig sind, die das eheliche und familiäre leben begünstigen und zwar im Bereich der Wohnung, der Erziehung und der Förderung der Mutterschaft“. Deshalb appellieren die Bischöfe insbesondere auch an die Gesellschaft und an die Erziehungseinrichtungen, das Wachstum der menschlichen Tugenden, wie die wahre Liebe, das richtige Verständnis der Sexualität und den heiligen Wert des Menschenlebens zu fördern. Außerdem appellieren die Bischöfe an den Staat mit der Bitte wirkkräftige Politiken zu entwickeln, die die Familie begünstigen, Ressourcen für den Wohnungsbau zur Verfügung stellen, bereits bestehende Familien fördern, zur Überwindung von Ehekrisen beitragen, die Arbeitswelt, die Gehälter und den sonntäglichen Feiertag regeln und damit ein fruchtbares familiäres Zusammenleben ermöglichen. Die Bischöfe bekräftigen auch, dass sie Paaren, die sich in ihrer Ehe in einer Krise befinden helfen und sie begleiten wollen. In diesem Sinn fordern sie die Bischöfe, Diakone und Ordensleute sowie alle Laien, die in der Familienpastoral tätig sind, auch auf, eine besondere Pastoral für getrennte lebende Ehepartner zu entwickeln. (RZ) (Fidesdienst, 29/11/2005 - 35 Zeilen, 433 Worte)


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