ASIEN/INDIEN - Caritas Indien stellt 7 Millionen Dollar für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben im Kaschmirgebiet zur Verfügung. Die muslimische Bevölkerung ist dankbar.

Donnerstag, 27 Oktober 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Caritas Indien gab bekannt, dass sieben Millionen Dollar für den Wiederaufbau in der vom Erdbeben betroffen Himalaya-Region Kaschmir zur Verfügung gestellt werden. Mit diesem außerordentlichen Beitrag stellt die katholische Kirche ihre Nähe zu der muslimischen Bevölkerung im Erdbebengebiet unter Beweis.
„Wir arbeiten im Rahmen eines umfassenden Projekts, dass die Lieferung von Zelten als Notunterkünfte, Reparations- und Wiederaufbauarbeiten an Wohnungen, und kostenlosen Schulbesuch für Kinder aus betroffenen Familien in der Region vorsieht“, so der Sprecher von Caritas Indien, Varghese Mattamana.
Caritas stellt Nothilfen in sieben Dörfern in der am meisten betroffenen indischen Region Uri im Kaschmir und in weiteren acht Dörfern im Verwaltungsdistrikt Baramulla zur Verfügung. Außerdem wurden die Regierungen von Indien und Pakistan um Erlaubnis zur Überschreitung der „Kontroll-Linie“, der gegenwärtigen Grenze, die den indischen vom pakistanischen Teil der Kaschmir-Region trennt, gebeten, um Hilfslieferungen auch in den pakistanischen Teil bringen zu können. Das katholische Hilfswerk, hat bereits 20.000 Decken, 10.000 Zelte und tausende Lebensmittelrationen für die Obdachlosen zur Verfügung gestellt.
Aus Pakistan berichten die Mitarbeiter des dortigen Caritasverbandes von der Dankbarkeit der muslimischen Bevölkerung und der positiven öffentlichen Meinung in der Region, angesichts der sofortigen Hilfen in den Katastrophengebieten seitens der Organisationen westlicher Länder, insbesondere Europas und der Vereinigten Staaten.
„Die gezeigte Solidarität kann die Wunden heilen, die sich zwischen dem Westen und den muslimischen Ländern nach dem 11. September aufgetan haben“, so ein freiwilliger Mitarbeiter von „Aktion für die eine Welt“. „Wir versuchen den Verletzten zu helfen, denn sie haben niemanden der ihnen zuhört, sie wäscht und betreut. Die Menschen müssen erzählen, was sie erlebt haben. Wir wissen, wie wichtig es ist, dass wir dort sind und das Leid auf uns nehmen als konkretes Zeichen der Leibe Gottes. Die größte Lektion lernen wir gerade von den Opfern des Erdbebens, die sie in den Krankenhäusern antreffen und die uns ihre schmerzlichen Geschichten erzählen. Viele haben ihre ganze Familie verloren. Doch der Glaube gibt uns die Zuversicht, dass es darüber hinaus einen Gott Gibt, der uns liebt und es lässt uns erfahren, was im Leben wirklich wichtig ist.“ (PA) (Fidesdienst, 27/10/2005 - 33 Zeilen, 363 Worte)


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