ASIEN/PAKISTAN - Caritas weist mit Nachdruck auf die „gesundheitliche Notlage“ hin. Die freiwilligen Mitarbeiter der Caritas helfen Leprakranken in der vom Erdbeben zerstörten Region.

Mittwoch, 26 Oktober 2005

Islamabad (Fidesdienst) - Auch in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten in der Kaschmirregion hilft Caritas, entsprechend der eigenen Berufung, vor allem den Ärmsten unter den Armen.
Ein Gruppe von Helfen der Caritas betreut zum Beispiel unter Leitung des vom deutschen Caritasverband entsandten deutschen Arztes Andreas Fabricius Leprakranke in dem Dorf Balakot, die mit Medikamenten und Lebensmitteln versorgt werden. Die Leprastation wurde bei dem Erdbeben vollkommen zerstört: Krankenpfleger und Arzte, die die Kranken vorher betreuten, sind seither verschollen.
Die gesundheitliche Notlage ist nach Aussage von Dr. Farbricius zwei Wochen nach dem Erdbeben wohl auch das größte Problem. Viele Verletzten seien zwar bereits versorgt oder in die Krankenhäuser in Rawalpindi und Islamabad gebracht worden, doch es handelt sich bei diesen nur um einen kleinen Anteil: viele konnten nicht transportiert werden, weil ihr Zustand dies nicht erlaubte und müssen vor Ort mit provisorischen Mitteln verarztet werden. Ein Großteil der Verletzten wurden überhaupt nicht versorgt. Es fehlt an Ärzten, Chirurgen und Betäubungsmitteln.
Vor allem auch für Ärzte und Krankenpfleger aus dem Ausland sind die Umstände vor Ort sehr schwierig, denn es gibt oft weder medizinische Gerät noch Arzneimittel. Auch Blutreserven für Transfusionen sind knapp, da es kaum Spender und keine geeigneten Orte zur Aufbewahrung gibt. „Es handelt sich wirklich um eine sanitäre Notlage“, so Dr. Frabicius.
Aus diesem Grund versucht auch die Caritas vor allem im gesundheitlichen Bereich zu helfen und bittet Ärzte und freiwillige Helfer aus Pakistan und Indien sowie aus aller Welt um ihre Mithilfe.
„Wir bauen Feldlazarette in der Grenzprovinz Nordwest auf und bitten dort auch die Familien, Verletzte bei sich aufzunehmen“, so Fabricius weiter. Für Ärzte und Pflegepersonal ist es oft schon schwierig in die abgelegenen Dörfer in 2.700 Höhe zu gelangen.
Unterdessen machte sich Ärzteteam der Caritas vor kurzem auf den Weg zu dem Dorf Battagram, wo 500 Verletzte auf Hilfe warteten. Dazu mussten die Caritasmitarbeiter 24 Kilometer auf Bergwegen mit der sanitären Ausrüstung bepackt zurücklegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt Impfmittel gegen Tetanus, Typhus und Cholera sowie Vitamin A-Vorräte zur Verfügung. Bei ihren Hilfsaktionen arbeitet die Caritas auch mit der pakistanischen Armee zusammen, die logistische Unterstützung beim Transport leistet.
Caritas hat seit 1965 eigene Büros in Pakistan und kann damit auf eine 40jährige Erfahrung bei humanitären Hilfsmaßnahmen zurückblicken. (PA) (Fidesdienst, 26/10/2005 - 37 Zeilen, 391 Worte)


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