AFRIKA - Vogelgrippe-Alarm in Afrika: in der Republik Kongo wurde die Einfuhr von Geflügel aus gefährdeten Ländern verboten. Das wahre Problem sind jedoch die Zugvögel aus Europa, die in Ostafrika überwintern

Dienstag, 25 Oktober 2005

Rom (Fidesdienst) - Der Vogelgrippe-Alarm dehnt sich auch auf Zentralafrika aus- Die zuständigen Behörden der Republik Kongo haben die Einfuhr von Geflügel aus den von der Epidemie betroffenen Ländern verboten. Das afrikanische Land mit seinen insgesamt rund 3 Millionen Einwohnern importiert Geflügel aus Asien, Europa und Südamerika. Fleisch gehört in der Republik Kongo zu den wichtigsten Einfuhrprodukten.
Rund 80% der kongolesischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, die nach dem Prinzip der Selbstversorgung arbeitet, wobei die Bauern ihre Produkte selbst verzehren. Die Viehzucht des Landes hat oft mit ansteckenden Krankheiten zu kämpfen, die vor allem Geflügel- und in geringerem Maß auch die Schweinebestände betreffen. In diesem Kontext hätte eine Verbreitung der Geflügelgrippe, auch wenn sie nicht auf den Menschen übertragen würde, verheerende Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung und deren Nahrungsmittelversorgung.
Auch die Behörden in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo sind angesichts eine möglichen Verbreitung der Geflügelgrippe besorgt. „Wir müssen uns rechtzeitig vorbereiten, um Ansteckungen zu verhindern. Diese Krankheit wurde bisher in der Demokratischen Republik Kongo noch nie festgestellt. Unser Land ist wie alle Länder in der ganzen Welt dem Risiko einer Infektion durch Geflügel ausgesetzt, das mit Zugvögeln in Kontakt gekommen ist“, so der kongolesischer Tierarzt Dr. Florent Ngamuna Sumbey in einem Interview mit der kongolesischen Nachrichtenagentur DIA.
Nach Ansicht von Dr. Ngamuna wird auch Afrika eine Epidemie nicht erspart bleiben, da der Kontinent viel Fleisch importiert und beim Handel mit Geflügel an erster Stelle steht.
Das Virus der Geflügelgruppe ist für Afrika eine konkrete Gefahr und dies gilt vor allem für Ostafrika. Vor allem, weil der Kontinent nicht in der Lage zu sein scheint eine eventuelle Pandemie zu bekämpfen. Außerdem ist Ostafrika das Ziel von Zugvögeln - rund 270 verschiedenen Arten werden nach Aussage von Experten zwischen dem Jahresende und dem kommenden März dieses gebiet überqueren - auf dem Weg von Europa und Asien nach Südafrika und Namibia. In der Region findet die Aufzucht von Geflügel (abgesehen von wenigen Ausnahmen) fast ausschließlich im Freien statt und Menschen kommen mit diesen Tieren ständig in Kontakt. Es ist auch nicht vorstellbar, innerhalb weniger Monate jahrhundertealte Bräuche zu ändern, die oft zum Überleben der Familien in den armen ländlichen Gebieten beitragen. (LM) (Fidesdienst, 25/10/2005 - 36 Zeilen, 385 Worte)


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