ASIEN/INDIEN - Katholische Kirche, Institute und Schulen für die Opfer des Erdbebens geöffnet: Solidarität ohne Grenzen über sprachliche Barrieren und Kasten- oder Religionsunterschiede hinaus

Mittwoch, 12 Oktober 2005

New Delhi (Fidesdienst) - „Nach dem tragischen Erdbeben hat Bischof Celestine Elampassery von Jammu und Srinagar nicht lange gezögert: er begab sich umgehend in die betroffenen Gebiete und organisierte die ersten Hilfsmaßnahmen. Das Krankenhaus und die St. Josephs-Schule im Distrikt Baramulla wurden schon bald in ein Verteilungs- und Koordinierungszentrum für verwandelt. Die Nothilfeprogramme der katholischen Kirche und aller christlichen Hilfswerke wurden sofort und wirksam auf den Weg gebracht“, so der Sprecher der indischen Bischofskonferenz, Pfarrer Babu Joseph, der auch darauf hinweist, das Caritas Indien und deren freiwillige Helfer umgehend Lebensmitte, Medikamente für die Obdachlosen zur Verfügung stellte. Die Mitarbeiter der Caritas kennen sich in den betroffenen Gebieten im Kaschmir gut aus.
„Katholische Institute, Kirchen und Schulen, von denen es in der Region zwar nicht so viele gibt, wurden sofort in Aufnahmezentren für die Obdachlosen und Annahmestellen für Hilfsmittel verwandelt. Die Kirche hat allen Bedürftigen ihre Tore geöffnet und damit von der Liebe Gottes zu allen Menschen gezeugt, unabhängig von Rasse, Kultur, Kaste, sozialer Abstammung oder Religion. Da die Kaschmir-Region vorwiegend von Muslimen bewohnt wird, handelt es sich bei den Menschen, die von der Kirche betreut werden, fast ausschließlich um muslimische Gläubige. Doch angesichts einer solchen Tragödie zählen nur der Mensch und dessen Würde. Die Solidarität geht dabei über Meinungs- und Religionsunterschiede hinaus“, so Pfarrer Babu Joseph weiter.
Während die Zahl der Todesopfer weiterhin steigt, verteilt Caritas Indien trotz der Schwierigkeiten beim Transport und winterlicher Temperaturen über 1.000 Decken pro Tag und hilft damit hunderten von Familien.
Der Untersekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, der indische Prälat Felix Machado, erklärte in einem Kommentar zu den Nothilfeprogrammen der Katholiken: „Das Ansehen, das die katholische Kirche unter der indischen Bevölkerung genießt, ist trotz der Diffamierungskampagnen einiger fundamentalistischer Gruppen, sehr groß. Dies zeigt sich vor allem in Notlagen, wenn die katholische Kirche zum Bezugspunkt für humanitäre Hilfen wird: die Inder wissen um die Effizienz und die Qualität der Hilfeleistung, die ohne Diskriminierung, ohne Korruption und ohne die Berücksichtigung von Einzelinteressen stets transparent geschieht und gewährleistet, dass alle Spenden tatsächlich zu denen gelangen, für die sie bestimmt sind. Diese geschieht jetzt auch im Kaschmir, wo es zwar nur wenige Katholiken gibt und die katholische Kirche trotzdem sofort zum Bezugspunkt wurde.“ (PA) (Fidesdienst, 12/10/2005 - 33 Zeilen, 388 Worte)


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