AFRIKA/NIGER - Die Ernährungszentren der katholischen Kirche sind in Niger oft die einzige Hoffnung für die Hunger leidende Bevölkerung

Montag, 3 Oktober 2005

Niamey (Fidesdienst) - Seit Jahren führt die katholischen Kirche Gesundheitsprogramme in den ärmsten Regionen Nigers durch, wo infolge der Hungersnot der vergangenen Monate die Situation weiterhin dramatisch ist. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei die Essensausgabe unter der Hunger leidenden Bevölkerung. (vgl. Fidesdienst vom 21. September 2005).
Wie der Leiter der Abteilung Gesundheit bei Caritas Niger, Adamou Agmaraki mitteilt, gab es zu Beginn der Hungersnot insgesamt fünf Ernährungszentren, zu denen nach Ausbruch der Hungersnot fünf weitere hinzukamen. „In diesen Zentren kümmern wir uns insbesondere um unterernährte Kinder“, so Agmaraki, „mit der steigenden Zahl der Hilfebedürftigen infolge der Lebensmittelkrise wurde uns bewusst, dass wir die bestehenden Zentren ausbauen und neue Zentren einrichten mussten, damit wir den Erfordernissen gerecht werden konnten“.
Neben unterernährten Kindern betreuen die Zentren auch schwangere Freuen und Aidskranke. Von August bis September 2005 wurden insgesamt 3.400 Patienten betreut. An die Kinder verteilen freiwillige Mitarbeiter des Zentrums spezifische Hilfslieferungen internationaler Hilfswerke sowie einheimische Getreideprodukte.
Eines der Ernährungszentren der Caritas befindet sich in der Mission Dolbel im Südwesten Nigers. Dort werden jede Woche rund 200 Kinder versorgt. Wie der Leiter dieses Zentrums mitteilt sind 98% der Kinder unterernährt und 70% an Malaria erkrankt. „Wir wollen das Zentrum in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Personal aufbauen. Dazu müssen wir die Aufnahme verbessern und Untersuchungstermine für die kleinen Patienten planen“, so ein Mitarbeiter des Zentrums in Dolbel.
Das Ernährungszentrum in der katholischen Mission ist neben einer staatlichen Krankenstation die einzige Gesundheitseinrichtung in einer Region mit rund 50 Dörfern. Für abgemagerte Kinder, die oft Augenentzündungen haben und denen die Unterernährung deutlich anzusehen ist, ist die Aufnahme im Zentrum von Dolbel oft die einzige Überlebenschance. (LM) (Fidesdienst, 03/10/2005 - 27 Zeilen, 287 Worte)


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