ASIEN/PHILIPPINEN - Fragen der Moral und Korruptionsbekämpfung gehören nach Aussage von Erzbischof Oscar Cruz weiterhin zu den Prioritäten, wenn es um das Wohl des Landes geht

Mittwoch, 28 September 2005

Manila (Fidesdienst) - Die Bekämpfung der Korruption bleibe weiterhin eine Priorität, wenn es um das Wohl des Landes geht. Politiker, Verbände, katholische Kirche und alle Bürger des Landes seien deshalb berufen, sich auch um die Förderung moralischer Werte zu bemühen. Dies betont Erzbischof Oscar Cruz von Lingayen-Dagupan in einer öffentlichen Stellungnahme im Rückblick auf die jüngsten politischen Ereignisse im Land, in der die amtierende Staatspräsidentin Gloria Arroyo im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Wahlbetrugs und einem Korruptionsskandal fast ein Amtsenthebungsverfahren riskiert hätte.
In diesem Zusammenhang wies der Erzbischof auch auf die Gefahr einer erneuten Ausdehnung des im Land sehr beliebten illegalen Glücksspiels „Jueteng“ hin. Auch Angehörige der Präsidentin waren in der jüngsten Vergangenheit mit den illegalen Wetten in Verbindung gebracht worden. Nach Ansicht von Erzbischof Cruz haben „die Herren des Jueteng“ auch Kontakte zu Politikern des Landes, weshalb es bisher keine wirkkräftigen Maßnahmen zu Bekämpfung dieses „Geschwür der Gesellschaft“ gebe. Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit dem Glücksspiel hatten im Jahr 2001 auch zum Rücktritt des ehemaligen Staatspräsidenten Joseph Estrada geführt.
Wie unabhängige Beobachter berichten, soll Jueteng in 95% des philippinischen Staatsgebiets verbreitet sein und einen Geschäftsumfang von rund einer Milliarde Pesos (rund 18 Millionen Dollar) bringen.
Erzbischof Cruz hatte die im Land herrschende Korruption bereits in der Vergangenheit als eines der größten Übel des Landes und Haupthindernis bei der wirtschaftlichen Entwicklung und der Bekämpfung der Armut bezeichnet. Die Philippinen stehen auf der Liste des unabhängigen Observatoriums „Transparency International“ auf den letzten Plätzen. (PA) (Fidesdienst, 28/09/2005 - 26 Zeilen, 265 Worte)


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