ASIEN/SRI LANKA - KINDER SCHAFFEN FRIEDEN: JESUITEN LANCIEREN VERSÖHNUNGSPROJEKT FÜR SINGALESISCHE UND TAMILISCHE KINDER IM NORDEN DES LANDES

Mittwoch, 3 September 2003

Batticaloa (Fidesdienst) – Der Friede entsteht durch kleine Gesten: diese Ansicht vertreten die Jesuitenpatres in Batticaloa im Norden Sri Lankas, wo vorwiegend Tamilen leben und sich viele Jahre lang der Hauptschauplatz der Gewalt zwischen den Regierungseinheiten und den tamilischen Rebellen befand. „In Batticaloa geschieht derzeit das Wunder der Versöhnung“, so Pater Paul Satkunanayagam SJ, der in Zusammenarbeit mit der Universität Kanada ein Programm durchführt, in dessen Rahmen freundschaftliche Beziehungen zwischen singhalesischen und tamilischen Kindern aus den früheren Kriegsgebieten gefördert werden sollen.
Im Rahmen des Programms mit dem Namen „Schmetterlingsgarten“ treffen sich Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 16 Jahren einmal pro Woche über einen Zeitraum von neuen Monaten. Gemeinsam wird Theater gespielt, Musik gemacht, gezeichnet und gelernt. Dabei werden die Kinder von erwachsenen Begleitpersonen betreut, die auf das Training zur Konfliktlösung spezialisiert sind.
„In einer Atmosphäre der Harmonie und der Kreativität gewinnen die Kinder und Jugendlichen langsam wieder Selbstbewusstsein und Vertrauen in die anderen und in die Welt. Sie lernen Geschichte zu erzählen, Theater zu spielen, zu malen und mit den anderen ohne Hindernisse und Vorurteile zu kommunizieren“, so Pater Paul, „Kinder können Frieden schaffen, denn sie sind fähig die Welt mit einfachen Augen zu betrachten und Freundschaft und Zuneigung zu schenken“.
Auch die Bischöfe in Sri Lanka hatten in einer jüngsten gemeinsamen Botschaft die Regierung und die Tamilen aufgefordert, den Friedensprozess fortzuführen und dabei alle Bürger des Landes gebeten, sich aktiv an der Festigung des Friedens zu beteiligen.
Unterdessen finden weiterhin kirchliche Programme der Erziehung zum Dialog statt, die vor allem für Kinder und Jugendliche veranstaltet werden. Ins besondere die Katholische Kirche, die Mitglieder sowohl unter der singhalesischen als auch unter der tamilischen Volksgruppe hat, kann eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht die Wunden zu heilen und neue Beziehungen entstehen zu lassen.
Bei dem 1983 ausgebrochenen Bürgerkrieg starben 65.000 Menschen, über eine Million Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Im Februar 2002 wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und Friedensgespräche eingeleitet. (PA) (Fidesdienst, 3/9/2003 – 34 Zeilen, 345 Worte)


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