AFRIKA/KENIA - „Vierzig Jahre lang hat er sich den Nomadenvölkern im Norden Kenias gewidmet“. Der Bischof von Marsabit zum Mord am Apostolischen Vikar von Isiolo, Bischof Luigi Locati.

Freitag, 15 Juli 2005

Nairobi (Fidesdienst) - „Bischof Locati hat sein ganzes Leben als Fidei donum-Priester den Nomadenvölkern gewidmet“, so Bischof Ambrogio Ravasi von Marsabit im Norden Kenias in einem Kommentar zum Mord an Bischof Luigi Locati, Apostolischer Vikar von Isiolo im Norden Kenias, der am Abend des 14. Juli vor dem Gemeindezentrum seines Vikariats ermorde wurde. Der 77jährige Bischof Locati stammte aus der italienischen Diözese Vercelli und war seit 40 Jahren in Kenia tätig, wohin er als „Fidei donum“-Prister gegangen war. Er hätte sein Amt bald aus Altersgründen abgelegt.
„Vor zwei Tagen hatten wir uns zusammen in Nairobi mit dem Apostolischen Nuntius in Kenia getroffen“, erinnert Bischof Ravasi im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Bischof Locati war froh, denn er hatte erfahren, wer ihm in seinem Amt nachfolgen würde und er kehrte im Bewusstsein in sein Vikariat zurück, dass er es in guten Händen hinterlassen würde“.
Was das Tatmotiv anbelangt stellt Bischof Ravasi folgende Vermutung an: „Es könnte sich um eine persönliche Rache handeln aber ich würde auch eine Verbindung mit dem Massaker in Turbi nicht ausschließen.“
In Turbi waren am 12. Juli mindestens 77 Menschen, größtenteils Frauen und Kinder von einer Gruppe bewaffneter Männer ermordet worden (vgl. Fidesdienst vom 13. Juli 2005). Das Massaker hat die Spannungen zwischen den Volksstämmen der Gabra und der Borana verschärft, die sich sein langem um die Kontrolle des Weidelandes und des Zugangs zum Wasser streiten. „Die Gewalt zwischen den beiden Stämmen geht weiter“, so der Bischof. „in den vergangenen Tagen starben bei Racheakten rund hundert Menschen, darunter mindestens 40 Kinder“. (LM) (Fidesdienst, 15/07/2005 - 23 Zeilen, 287 Worte)


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