EUROPA/SPANIEN - „Katholische Bewegungen und Familienverbände haben damit begonnen, auf die Straße zu gehen und es ist eine weltweite Kampagne zum Schutz der Familie im Gespräch“, so der Vorsitzende des Institutes für Familienpolitik

Dienstag, 12 Juli 2005

Madrid (Fidesdienst) - „Wir können sagen, dass es heute positive Entwicklungen gebt, aber natürlich gibt es auch negative Aspekte“, so der Vorsitzende des Institutes für Familienpolitik (IFP, Eduardo Hertfelder zur gegenwärtigen Situation in Spanien, nach der Billigung des Gesetzes zur Legalisierung der Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare. „Was die positiven Ergebnisse anbelangt, so sollte vor allem die Reaktion der Bürger erwähnt werden. Die Kundgebung vom 18. Juni war ein voller Erfolg. Weder wir selbst noch die Regierung haben eine solche Reaktion erwartet. Katholische Bewegungen und Familienverbände haben damit begonnen, auf die Straße zu gehen und legen ihre Zivilcourage frei. Die Regierung dachte, sie könne diese Reform ohne Widerspruch durchsetzen, doch Gott sei dank, gibt es eine Reaktion unter der Bevölkerung, bei den Bewegungen und in der Kirche. Die Menschen wissen, dass es sich um eine Aggression handelt, die schlimme Folgen für die Gesellschaft mit sich bringen wird, denen wir nicht gleichgültig gegenüberstehen können. Wir müssen die Familie schützen. Die Reaktion und die internationale Unterstützung war enorm und es ist eine weltweite Kampagne zum Schutz der Familie im Gespräch.“
Wie Eduardo Hertfelder erklärt, zerstören die Reformen dieser Regierung seiner Ansicht nach die Ehe und die Familie. Im Rahmen dieser Reformen wurde auch ein „Schnellverfahren“ für die Ehescheidung durchgesetzt. Bei dem Gesetz zur Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare sei zudem die Formulierung nicht klar, denn es werde nicht von einer Gemeinschaft zwischen zwei Personen, sondern nur von einer Gemeinschaft zwischen Personen gesprochen. Dies würde eventuell der Polygamie den Weg ebnen. Es werde zudem an einem Gesetzentwurf zu den so genannten „de facto“-Lebensgemeinschaften gearbeitet, der in seiner derzeitigen Fassung ebenfalls die Polygamie nicht ausschließe. Dieser Gesetzentwurf werde voraussichtlich bereits im September dem Parlament zur Debatte vorgelegt. Ein weiteres von der Regierung geplantes Gesetz betreffe die Legalisierung der Abtreibung, so der Vorsitzende des IPF. Gegenwärtig werde eine Kampagne durchgeführt, die als Alternative zum chirurgischen Eingriff die so genannte Pille am Tag danach propagiere: dies soll die Zahl der chirurgischen Eingriffe reduzieren und glauben machen, dass die Zahl der Abtreibungen rückläufig sei. Die Legalisierung der Abtreibung werden ebenfalls schreckliche Folgenhaben: bisher sei das Recht auf Leben jeder Person in der Verfassung verankert, während ein solches Gesetz zur Legalisierung der Abreibung als ein Recht der Frau dargestellt werde, das den Vorrang vor dem Recht auf Leben einer anderen Person habe.
„In diesem Moment ist unsere Hauptanliegen die Verfassungswidrigkeit der Legalisierung der so genannten „Homo-Ehe“. Sowohl der Staatsrat als auch der Generalrat der Justiz, die beiden höchsten juridischen Verfassungsschutzorgane der Regierung haben darauf hingewiesen, dass die spanische Verfassung im Artikel 32 das Institut Ehe als ein Recht des Mannes und der Frau garantiert. Wir haben die „Partido Popular“ aufgefordert, Widerspruch einzulegen: nur diese Partei kann dies tun, denn sie verfügt über die vorgeschriebenen 50 Abgeordnete und Senatoren, die für ein Berufungsverfahren beim Verfassungsgericht notwendig sind.“
Der Vorsitzende des Institutes für Familienpolitik hat selbst mehrmals um ein Gespräch mit der Regierung gebeten: „Bisher wurden wir komplett ignoriert, auf keine unserer Anfragen erhielten wir eine Antwort. Wir bestehen nicht nur darauf, weil wir uns etwas von einer solchen Begegnung erhoffen, sondern weil durch einen Termin unter Beweis gestellt würde, dass die Familien als Gesprächspartner ernst genommen werden.“ (RG) (Fidesdienst, 12/07/2005 - 48 Zeilen, 555 Worte)


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