AFRIKA/NIGER - „Dank der internationalen Hilfen kann Niger der Lebensmittelkrise entgegenwirken“, so Erzbischof Michel Christian Cartatéguy von Niamey

Mittwoch, 6 Juli 2005

Niamey (Fidesdienst) - „Die internationalen Hilfsmittel tragen endlich zur Linderung des Leids der Menschen in Niger bei“, so Erzbischof Michel Christian Cartatéguy von Niamey, der Hauptstadt Nigers, wo seit Monaten infolge von Trockenheit und Heuschreckenplagen eine schwere Lebensmittelnot herrscht (vgl. Fidesdienst vom 28. Mai 2005).
„Mit den bereits von der Europäischen Union und anderen Spendern bereit gestellten Mitteln konnte mit der Verteilung von Reis unter der Bevölkerung begonnen werden. Die Regierung zudem versprochen Maniokvorräte anzulegen, doch auch auf den Märkten der Nachbarländer gibt es derzeit Engpässe, weshalb andere Lieferanten gefunden werden müssen, damit auch dieses Grundnahrungsmittel verteilt werden kann“, so Erzbischof Caratéguy.
„Die katholische Kirche hatte als erste auf die Lebensmittelnot hingewiesen und Hilfsprogramme für die Menschen auf den Weg gebracht“, so der Erzbischof von Niamey. „Ich selbst habe bereits im Oktober 2004 vor der drastischen Verschlechterung der Lebensmittellage gewanrt und Caritas Internationalis um Hilfe gebeten und seit Februar 2005 als es die ersten Anzeichen für eine Notlage gab, hat die Kirche begonnen, Lebensmittel zu verteilen und den Bedürftigen zu helfen“.
„Die Solidarität der Weltkirche mit Niger ist sehr wichtig“, so Erzbischof Cartatéguy. „Wir erhalten Unterstützung von Caritas Internationalis und von den Caritasverbänden in Frankreich, Deutschland und Dänemark und arbeiten mit der Regierung in Kopenhagen und der Italienischen Bischofskonferenz zusammen.“ Auch der Catholic Relief Service hat zusammen mit der amerikanischen Entwicklungsorganisation USAID ein Programm auf den Weg gebracht, in dessen rahmen Saatgut für die einheimischen Bauern gekauft werden soll.
„Die Regierung von Niger hat auch die Bürger des Landes zu Spenden aufgerufen, die zur Überwindung der Notlage beitragen sollen und diese Initiative ist sehr erfolgreich. Auch die Nachbarländer helfen sowohl mit Lebensmitteln als auch mit Geldspenden. Dies alles ist wichtig, doch das Interesse der internationalen Staatengemeinschaft darf nicht nachlassen, denn die Notlage ist noch nicht überwunden und viele Menschen, insbesondere Kinder, sterben immer noch an Hunger“, so der Erzbischof abschließend.
Anfang Juli hatte die Europäische Kommission über sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die zur Überwindung der Lebensmittelnot für die Menschen in Mali und Niger eingesetzt wurden. Die Hilfsmittel werden vom europäischen Büro für die humanitäre Hilfsprogramme „Echo“ verteilt und sollen rund 300.000 Menschen in Niger und 110.000 Menschen in Mali zugute kommen. Die Hilfsmittel wurden im Rahmen eines langfristigen Hilfsprogramms der Europäischen Union zur Bekämpfung der Armut in den beiden Ländern bereit gestellt. In den Jahren von 2002 bis 2007 sollen insgesamt 392 Millionen Euro an Mali gehen und 332 Millionen für Niger zur Verfügung gestellt werden. (LM) (Fidesdienst, 06/07/2005 - 40 Zeilen, 492 Worte)


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