VATIKAN - „Die Fronleichnamsprozession ist Sinnbild des Auftrags des Auferstandenen: Ich gehe euch voraus nach Galiläa. Geht bis an die Grenzen der Erde und tragt das Evangelium in die Welt“, so der Papst beim Gottesdienst am Hochfest Fronleichnam auf dem Vorplatz der Lateran-Basilika

Freitag, 27 Mai 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Die Prozession des Gründonnerstags begleitet Jesus in seiner Einsamkeit hin zum "Kreuzweg". Die Fronleichnams-Prozession hingegen antwortet symbolisch auf den Auftrag des Auferstandenen: Ich gehe euch voraus nach Galiläa. Geht bis an die Grenzen der Erde, bringt der Welt die Frohe Botschaft.“ So Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt zum Gottesdienst am Hochfest Fronleichnam am Donnerstag den 26. Mai auf dem Vorplatz der Lateran-Basilika. Im Anschluss an die heilige Messe leitete Papst Benedikt XVI. erstmals die Fronleichnamsprozession zur römischen Basilika Santa Maria Maggiore.
"Am Fest Fronleichnam lebt die Kirche das Geheimnis des Gründonnerstags neu, im Licht der Auferstehung“ so der Papst in seiner Predigt, „Mit der Prozession des Gründonnerstags begleitet die Kirche Jesus auf den Ölberg: Die betende Kirche will unbedingt mit Jesus wachen, ihn nicht allein lassen in der Nacht der Welt, in der Nacht des Verrats, in der Nacht der Gleichgültigkeit von so vielen. Am Fest Fronleichnam wiederholen wir diese Prozession, aber in der Freude der Auferstehung. Der Herr ist auferstanden, er geht uns voraus“. Sodann betonte der Papst, „Jesus geht uns zum Vater voraus, er steht zu Gott auf und lädt uns ein, zu folgen.“ Und hob sodann hervor, „das wahre Ziel unseres Wegs ist die Gemeinschaft mit Gott - Gott selbst ist das Haus mit den vielen Wohnungen. Aber wir können zu diesem Haus nur aufsteigen, wenn wir nach Galiläa gehen - also auf den Straßen der Welt, indem wir das Evangelium zu allen Völkern tragen, das Geschenk seiner Liebe allen Menschen aller Zeiten bringen. Darum führte der Weg der Apostel bis an die Grenzen der Erde; so sind die heiligen Petrus und Paulus bis nach Rom gekommen, zur Stadt, die damals Zentrum der bekannten Welt war, wahre "caput mundi".
Sodann fuhr Papst Benedikt fort: „In diesem Sakrament ist der Herr immer unterwegs zur Welt“, Wie auch aus der Prozession ersichtlich wird: sie „will ein großer, öffentlicher Segen für diese unsere Stadt sein: Christus selbst ist der göttliche Segen für die Welt - der Strahl seines Segens breite sich aus über uns alle!“ Indem wir den Auferstandenen auf seinem Weg hin zur ganzen Welt begleiten antworten wir auch auf seinen Auftrag: "Nehmt und eßt... Trinkt alle davon."… Dieses Brot essen, heißt kommunizieren, heißt eintreten in die persönliche Gemeinschaft mit dem lebendigen Herrn. Diese Kommunion, dieses "Essen" ist wirklich ein Treffen zwischen zwei Personen, ist ein Sich-durchdringen-lassen von Leben des Herrn, von dem, der mein Schöpfer und mein Retter ist. Ziel dieser Kommunion ist es, mein Leben seinem anzugleichen, dem, der lebendige Liebe ist, ähnlicher und gleich zu werden. Diese Kommunion impliziert Anbetung, impliziert den Willen, Christus nachzufolgen - dem zu folgen, der uns vorangeht. Anbetung und Prozession sind also Teil einer einzigen Geste der "communione" - Antwort auf seinen Auftrag: "Nehmt und eßt."
Abschließend erinnerte der Papst daran, dass die Fronleichnamsprozession vor der Basilika Santa Maria Maggiore endet, „in der Begegnung mit der Madonna, die der liebe Papst Johannes Paul II. als "Eucharistische Frau" anredete“… „Wir bitten sie, unsere heilige Mutter, uns zu helfen, um immer mehr unser ganzes Sein der Präsenz Christi zu öffnen. Uns zu helfen, ihm treu zu folgen, jeden Tag, auf den Straßen unseres Lebens“. (SL) (Fidesdienst, 27/05/2005 - 43 Zeilen, 565 Worte)


Teilen: