VATIKAN - „In Liebe blickt der Herr auf die Bedürftigen und Leidenden, die er tröstet und denen er zu Hilfe eilt“. Bei der Generalaudienz erläutert der Papst in seiner Katechese Psalm 113

Mittwoch, 18 Mai 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Der Psalm 113 ist ein kurzes Loblied, der im hebräischen Original aus nur etwa sechzig Wörtern besteht, die alle vom Gefühl des Vertrauens, des Lobs und der Freude geprägt sind“. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, den 18. Mai, erläuterte Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt den Psalm 113 „Ein Loblied auf Gottes Hoheit und Huld“ - Erste Vesper der dritten Woche.
„In der ersten Strophe wird der „Name des Herrn“ gelobt, der - wie wir wissen - in der biblischen Sprache für Gott selbst steht, und seine lebendige und tätige Gegenwart in der Menschheitsgeschichte. Drei Mal wird der „Name des Herrn“ erwähnt und steht im Zentrum des verehrenden Gebets. „’Vom Aufgang bis zum Untergang sei der Name des Herrn gelobt’, schreibt der Psalmist, das heißt, alles Sein und alle Zeit sind hineingenommen in ein einziges Dankgebet“, so der Papst in seiner Katechese. „Der zweite Teil des Psalms lobt die Transzendenz des Herrn, der „erhaben“ ist und „in der Höhe thront“… „Doch der Herr schaut auf die ganze Wirklichkeit, auf die Wesen der Erde und des Himmels. Sein Blick ist nicht fern, wie der eines kühlen Herrschers“.
Im letzten Teil des Psalms verlagert sich das Zentrum von der himmlischen Höhe auf den irdischen Horizont: „In Liebe blickt der Herr blickt auf die Bedürftigen und Leidenden, die er tröstet und denen er zu Hilfe eilt. Der Lobpreis der Größe Gottes ist deshalb zugleich Ausdruck des Vertrauens auf seine rettende Nähe.“
„Der Frau, die kinderlos blieb, und in der antiken Gesellschaft gedemütigt wurde, als ob sie ein trockener und unnützer Ast wäre, gibt der Herr ihre Würde zurück, sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern. Der Psalmist lobt einen Gott, der sich zwar durch seine Größe von uns unterscheidet, sich jedoch trotzdem seiner Not leidenden Geschöpfe annimmt. In diesen Schlussversen des Psalms 113 können wir bereits die Worte Marias beim Magnifikat erahnen, den Lobgesang zu den Beschlüssen Gottes, der „auf die Demut seiner Dienerin blickt““ (SL) (Fidesdienst, 18/05/2005 - Zeilen, Worte)


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