ASIEN/INDIEN - Insgesamt 84 Bäume zu Ehren von Papst Johannes Paul II. im indischen Unionsstaat Gujarat gepflanzt: Er hat Frieden und Harmonie zwischen den Religionen geschaffen

Mittwoch, 11 Mai 2005

Gandhinagar (Fidesdienst) - Zu Ehren von Papst Johannes Paul II. und dessen Engagement für den Weltfrieden und den Dialog zwischen den Religionen sollen im indischen Unionsstaat Gujarat - der in der Vergangenheit Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen hinduistischen Extremisten und christlichen und muslimischen religiösen Minderheiten war - 84 Bäume zu Ehren von Papst Wojtyla gepflanzt werden. Dies gab die zuständige Forstbehörde des Landes bekannt. Das Pflanzen von Bäumen zu Ehren wichtiger hinduistischer Religionsführer hat in diesem Land Tradition, weshalb die angekündigte Geste von Beobachtern auch als Zeichen dafür gewertet wird, dass die Regierung die Politik der Intoleranz und der Diskriminierung überwinden möchte.
Die Zahl der zu pflanzenden Bäume, so der Leiter des Parks der Indroda Geer Foundation, Chhavinath N. Pande, stehe stellvertretend für die Lebensjahre des Papstes. Unterdessen wurde die Geste von der katholischen Ortskirche begrüßt: auch der Jesuitenpater Hector Pinto, der die katholische Schule „Franz Xaver“ in der Hauptstadt Gandhinagar leitet, stellte für die Initiative ein Grundstück zur Verfügung. Am 6. Mai wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten, darunter auch Erzbischof Stanislaus Fernandes von Gandhinagar ein kleiner Baum auf dem Grundstück der Schule gepflanzt.
„Auf diese Weise wollen wir das Gedenken an Papst Johannes Paul II, und an seinen wesentlichen Beitrag zum Weltfrieden, zur Geschwisterlichkeit, zur Einheit unter den Völkern und zum Schutz unserer Umwelt pflegen“, so der Leiter des Parks der Indroda Geer Foundation, der bekräftigte, man werde vor Einsetzen der Regenzeit im Juli weitere Bäume pflanzen.
Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst bekräftigen, hat die Geste nicht nur eine formelle Bedeutung sondern auch großen symbolischen Wert, da sie dazu diene unter der Bevölkerung eine korrekte Einstellung zu den interreligiösen Beziehungen im Zeichen der Harmonie nach dem Vorbild von Papst Johannes Paul II. zu verbreiten. Die Geste sei außerdem von besonderer Bedeutung, da die Initiative von den weltlichen Behörden des von der Bahanratiya Janata Party regierten Staates ausgegangen sei, die sich in der Vergangenheit im Rahmen ihres Wahlkamps auf die extremistische Hindutva-Ideologie stützte, die den Pluralismus der Kulturen und Religionen ablehnt. (PA) (Fidesdienst, 11/05/2005 - 30 Zeilen, 360 Worte)


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