ASIEN/INDIEN - Internationale Kampagne zum Schutz der Rechte der „Kastenlosen“ vor Diskriminierung und Gewalt

Dienstag, 10 Mai 2005

Madurai (Fidesdienst) - Ein Fast- und Gebetstag soll in der kommenden Woche zum Auftakt einer neuen internationalen Kampagne zum Schutz der Rechte von rund 20 Millionen christlichen Dalit in Indien stattfinden. An der Initiative nehmen auch Dalit der anderen Religionsgemeinschaften Teil (Hindus, Buddhisten und Sikh). Die Dalit gehören zu den so genannten „Kastenlosen“, die in der Rangliste der hierarchisch strukturierten indischen Gesellschaft an letzter Stelle stehen.
Die Kampagne wird Mitte mai beginnen und soll vor allem der Aufklärung der Öffentlichkeit in Indien und in aller Welt über die Situation der Dalit dienen, denen die von der indischen Verfassung garantierten grundlegenden Rechte verweigert werden.
„Wir beklagen fortgesetzte Gewalt zu Lasten der Dalit in verschiedenen indischen Staaten“, so die Veranstalter der Kampagne. „Vor allem gegenüber Dalit-Frauen, die oft Opfer sexueller Gewalt werden und von der Polizei und den Behörden in keiner Weise geschützt werden“.
Durch das Fasten und das Gebet sowie im Rahmen gewaltloser Protestkundgebungen im Stile Ghandis sollen in ganz Indien zur Aufklärung unter den verschiedenen Teilen der Gesellschaft, Verbänden, Bürgerrechtsorganisationen und Religionsgemeinschaften beigetragen werden.
Oft werden Dalit auch wegen ihrer Religion diskriminiert: hinduistisch geprägte extremistische Bewegungen führten in der Vergangenheit „Wiederbekehrungs“-Kampagnen unter den Dalit durch, bei denen diese Menschen, die größtenteils nie Hindus wahren, zum Hinduismus zurückgeführt werden sollen. (PA) (Fidesdienst, 10/05/2005 - 24 Zeilen, 221 Worte)


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