AMERIKA/BRASILIEN - Erster Kongress der Missionsorden: 250 Ordensleute aus 70 Instituten befassen sich mit der Bedeutung der Mission „ad gentes“ für das gottgeweihte Leben und den Weg der kirchlichen Gemeinschaft

Donnerstag, 28 April 2005

Sao Paolo (Fidesdienst) - Insgesamt 250 Ordensmänner und Ordensschwestern aus 25 Ländern versammelten sich vom 21. bis 23. April im „La Salle“-Bildungshaus stellvertretend für 70 Missionsinstitute in Sao Paulo zum ersten Missionskongress der Ordensinstitute. Der Kongress wurde vom Xaverianer-Institut für Missionsanimation und vom Missionsinsitut des PIME (Päpstliches Institut für die Außenmissionen) in Zusammenarbeit mit dem Missionsrat der Brasilianischen Bischofskonferenz (COMINA) veranstaltet. Wie der Xaverianer Pater Stefano Raschietti vom Zentrum für Missionsanimation in einem Bericht an den Fidesdienst betont, stand dabei vor allem die gemeinsame Analyse der Ziele der Missionsorden und die Erarbeitung von gemeinsamen Aktionen zur missionarischen Animation in Brasilien im Mittelpunkt.
Auf der Grundlage des Konzilsdekrets „Ad gentes“ sollten die Teilnehmer 40 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil über dessen Auswirkungen auf das gottgeweihte Leben nachdenken. Vorträge hielten: Pater Paulo Suess, Missiologe und ehemaliger Präsiden des Internationalen Verbandes für das Studium der Mission (IAMS); Pater Edenio Valle, Psychologe und ehemaliger Präsident der Konferenz der Ordensoberen in Brasilien. Unter den Anwesenden war auch der Vorsitzende der bischöflichen Missionskommission, Prälat Sergio Castriani; die Vorsitzende der Konferenz der Ordensoberinnen, Schwester Maris Bolzan, der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Brasilien, Pater Daniel Lagni und der Leiter des Missionarischen Kulturzentrums in Brasilia Pater Guido Labonté.
Rund 200 brasilianische Kongregationen entsenden Missionare und Missionarinnen in das Ausland. Gegenwärtig sind 1.800 brasilianische Missionare in aller Welt tätig, davon sind 80% Ordensschwestern (Quelle: www.alemfronteiras.org.br).
Auf dem Veranstaltungsprogramm standen neben den Beratungen auch Momente des Gebets und kulturelle Veranstaltungen sowie die Arbeit in Gruppen und Berichte zur Missionstätigkeit. Viele brasilianische Ordensleute, die sind seit Jahrzehnten in Afrika und Asien tätig sind, berichteten über ihre Erfahrungen und deren Auswirkung auf das Leben der Kirche in Brasilien. Zum Ende des Kongresses wurde ein Dokument zur „neuen missionarischen Ethik“ verfasst. Außerdem formulierten die Kongressteilnehmer Vorschläge zur Animation der Kirche in Brasilien in einer weltkirchlichen Dimension der Mission. Ziel der Veranstalter war die Anregung einer Debatte zur Mission ad gentes und ad extra, die oft in den nationalen Missionsprogrammen vernachlässigt wird. Dabei wurde vor allem hervorgehoben, dass die Mission im Mittelpunkt der kirchlichen Sendung stehe. Die Kongressteilnehmer zeigten große Begeisterung für diese Thematik und die weltkirchliche Dimension der Mission, so dass man davon ausgehen kann, dass diese im gottgeweihten Leben und auf dem Weg aller kirchlichen Gemeinschaften zukünftig eine besonders berücksichtigt werden wird.
Der erste Kongress der Missionsorden gehörte zu den ersten großen kirchlichen Ereignissen in Brasilien nach der Wahl von Papst Benedikt XVI., weshalb die Teilnehmer auch den Wunsch zum Ausdruck brachten, dass das Pontifikat des neuen Papstes Benedikt XVI. vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils gekennzeichnet sein möge. Das Konzil selbst sei ein universales und kirchliches Ereignis gewesen, das unter dem Motto des Matthäusevangeliums stand, wo es heißt: „Geht zu allen Menschen und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28,19) (Fidesdienst, 28/04/2005 - 44 Zeilen, 488 Worte)


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