AFRIKA/TOGO - Die Bevölkerung fordert das Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft

Donnerstag, 28 April 2005

Lomé (Fidesdienst) - „Die Straßenblockaden der Sicherheitskräfte und die Barrikaden der Demonstranten sind überall in der Stadt noch zu sehen“, so einheimische Beobachter aus Lomé, der Hauptstadt Togos, zum Fidesdienst. Das Land steht nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs des Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbé Eyadema, bei den Präsidentschaftswahlen am 24. April kurz vor dem Bürgerkrieg.
„Die Menschen trauen sich nicht aus dem Haus, die meisten Geschäfte und Fabriken bleiben geschlossen“, so die Fidesquellen weiter. Zur Überwindung der Krise wurden Vereinbarungen zischen Faure Gnassingbé Eyadema und dem Oppositionsführer Gilchrist Olympio über die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit getroffen. „Die Bevölkerung würde eine solche Regierung der Nationalen Einheit nur als Übergangslösung auf dem Weg zur wahren Demokratie akzeptieren. Die Togolesen fordern ein Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft, die prüfen soll, ob die Übergangsregierung vom Regime nicht nur als Vorwand für den Verbleib an der Macht nach 38 Jahren Diktatur sein soll. Die Togolesen sind müde: sie wünschen sich einen echten Wandel und die Einführung der Demokratie.“
Bei Ausschreitungen waren in den vergangenen Tagen mindestens 22 Menschen gestorben, darunter auch 8 Personen aus Niger, von dessen Regierung die Demonstranten vermuten, sie unterstütze das Macht habende Regime. Infolge der jüngsten Episoden der Gewalt, bei denen auch hunderte Menschen verletzt wurden, flohen zahlreiche Menschen in das benachbarte Benin, wo hunderte Togoer infolge der Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Polizeibeamten in dem rund 45 Kilometer von Lomé entfernten Ort Aneho Zuflucht gesucht haben. (LM) (Fidesdienst, 28/04/2005 - 24 Zeilen, 244 Worte)


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