VATIKAN - DIE KIRCHE BRAUCHT DIE WISSENSCHAFT UND DIE WISSENSCHAFT BRAUCHT DIE RELIGION

Dienstag, 13 Mai 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Kirche bekräftigt die legitime Autonomie der Wissenschaft und ihre Wertschätzung für diese eminente Form des menschlichen Wissens und erkennt ihre diesbezüglich in der Vergangenheit begangenen Verfehlungen an. In der Welt der Wissenschaft gibt es ebenfalls Symptome für eine Tendenzwende im Bezug auf die Religion. Die feindliche Haltung des positivistischen Szientismus scheint der Vergangenheit anzugehören. Wissenschaftlicher Fortschritt hat dazu geführt, dass sich die Wissenschaft ihrer Grenzen und ihrer Unzulänglichkeit bewusst geworden ist“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur, Paul Kardinal Poupard, in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Studientagung zum tausendsten Todestag von Papst Silvester II. (Gebert d’Aurillac). Ihm Rahmen der Studientagung wurde auch das Projekt STOQ (Sience, Theology and the Ontological Quest) vorgestellt: an diesem umfassenden Forschungs- und Studienprojekt zum Thema Wissenschaft und Religion sind unter anderem drei Päpstliche Universitäten beteiligt.
„Die Kirche braucht die Wissenschaft und die Wissenschaft braucht die Religion“, so Kardinal Poupard, „Die Kirche würde die Wissenschaftler gerne dabei unterstützen, der Versuchung zu widerstehen, eine allumfassende Vision des menschlichen Universums anzubieten, die jede andere Form des Wissens ausgrenzt. Die Wissenschaft muss die Dimension ihres Wissens wieder erlangen, wie auch Papst Johannes Paul II. betont, das heißt, es muss sich um eine Wissenschaft handeln die mit dem Gewissen verbündet ist, damit durch das Zusammenwirken von Wissenschaft-Technologie-Wissenschaft dem wahren Wohl des Menschen, des ganzen Menschen und aller Menschen gedient wird.“ In diesen Kontext gliedert sich auch das Projekt STOQ unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Rates für Kultur ein, dessen wesentliches Ziel die Förderung des Gedankenaustausches zwischen Kirchen und christlichen kirchlichen Gemeinschaften und der Welt der Wissenschaft ist.(AP) (Fidesdienst 13/5/2003 – 27 Zeilen, 286 Worte)


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