ASIEN/INDIEN - Anti-christliche Gewalt: Der indische Premierminister Manmohan Sing kündigt eine Ansprache im Parlament und ein Schreiben an die Regierenden der verschiedenen Staaten der indischen Union an, in dem er angemessene Maßnahmen fordern will

Donnerstag, 17 März 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Über die antichristliche Gewalt will der indische Premierminister in einer Rede an das indische Parlament sprechen. Dasselbe Thema soll Gegenstand eines Schreibens an die Regierenden in den verschiedenen Staaten der indischen Union sein. Diese Maßnahmen kündigte der indische Regierungschef an, nachdem die christlichen Bischöfe bei einem Treffen mit Singh vor kurzem offiziell über wiederholte Episoden der Gewalt gegen christliche Einrichtungen und Personen klagten. Wie Beobachter aus Indien gegenüber dem Fidesdienst berichten, kam es in den ersten beiden Monaten des Jahres 2005 bereits zu 19 Vorfällen und auch in den ersten beiden Märzwochen wurden weitere Übergriffe extremistischer Hindu-Gruppen registriert.
„Wir können diese Gewalt gegen Religionsgemeinschaften nicht tolerieren“, erklärte Singh im Gespräch mit den christlichen Religionsführern. Die Delegation legte eine nichtoffizielle Liste vor, auf der die Episoden antichristlicher Gewalt im Einzelnen erläutert wurden. Die Religionsführer baten die Regierung um wirksamere Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt und zum Schutz der Minderheiten, sowie um größere Investitionen zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Der Regierung Singh gehört auch der katholische Minister für Statistik und Programmierung, Oscar Fernandes, an der vor kurzem öffentlich darauf hinwies, dass Hindus, Christen und Muslime im Land über Jahrhunderte hinweg friedlich zusammenlebten: „Religiöse Toleranz und Pluralismus gehören zu den wichtigsten Faktoren für den Fortschritt im Land und für die Stabilität der Demokratie“, so der Minister wörtlich.
Unterdessen kam es am 15. März in Westbengala zu einer weiteren Episode der Gewalt, bei der glücklicherweise keine großen Schäden verursacht wurden: zehn bewaffnete und maskierte Männer waren in das Kloster der Schwestern von der Nächstenleibe in Palayur eingedrungen. Nachbarn, die die Hilferufe der Schwestern hörten, kamen sofort zu Hilfe. Die Eindringlinge ergriffen daraufhin die Flucht. (PA) (Fidesdienst, 17/03/2005 - 28 Zeilen, 309 Worte)


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