AMERIKA/MEXIKO - „Stärkung der Demokratie durch die Wiederherstellung des Vertrauens unter den Bürgern“. Hirtenwort der Mexikanischen Bischöfe zu den Wahlen im Jahr 2006

Mittwoch, 9 März 2005

Mexiko City (Fidesdienst) - Die mexikanischen Bischöfe bekräftigen in einem Hirtenwort des Ständigen Rates der Bischofskonferenz mit Blick auf die Wahlen im Jahr 2006 mit dem Titel „Die Demokratie durch die Wiederherstellung der Zuversicht unter den Bürgern stärken“, dass es möglich ist, „in Zusammenarbeit mit allen ein gerechtes Mexiko aufzubauen, wo sich niemand weder als Einzelperson noch als Institution ausgeschlossen fühlen muss“. Damit ein solches Ziel erreicht werden kann, „muss das Vertrauen unter den Bürgern wieder hergestellt werden, damit alle bei der Stärkung der Institutionen und des Rechtsstaates zusammenarbeiten.“ Insbesondere weisen die Bischöfe darauf hin, dass die Politischen Parteien als Förderer der Demokratie die Konzentration der Macht in den Händen weniger verhindern sollten, da diese bereits großen Schaden im Land angerichtet und eine Schwächung der Institutionen herbeigeführt hat.
In einer pluralistischen Gesellschaft, könne ein in autoritärer Form durchgesetztes politisches Projekt nicht akzeptiert werden: „Es ist heute mehr denn je unverzichtbar, dass die Parteien einen Sinn für den Dienst und eine Treue zu den Prinzipien und Idealen entwickeln und dies in einem Beitrag zum Fortschritt und zur Lösung von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen zum Ausdruck kommt“. Leider bestehe unter den Parteien die Tendenz „die eigene Weltanschauung und die eigenen Strategien als absolut zu betrachten und damit einen Prozess des vernünftigen und respektvollen Dialogs zu verhindern, der zur gegenseitigen Bereicherung beiträgt und zum Erlangen einer Übereinstimmung zum Wohl der Nation gelangt“.
Gegenwärtig geht aus Statistiken und Meinungsumfragen in Mexiko hervor, dass gegenüber den Parteien nach einer Reihe von Skandalen, Rivalitäten und inneren Spaltungen ein Vertrauenskrise besteht. Vor einem solchen Hintergrund könnte sich das Misstrauen in Enttäuschung und Interesselosigkeit gegenüber dem politischen Leben im Allgemeinen umwandeln, da es „frustrierend ist, wenn man sehen muss, dass einige Kandidaten die Parteien nur als Sprungbrette benutzen und dass einige Gruppen sich dem Pragmatismus hingeben und diese als Mittel zur Erlangung der Macht und der Verfolgung eigener Interessen benutzen.“ Abschließend appellieren die Bischöfe an alle Politiker mit der Bitte einen Prozess der Erneuerung in den Führungsspitzen der Parteien einzuleiten und dabei vor allem die Wünsche der mexikanischen Bevölkerung im Auge zu behalten. „Diese Entscheidungen sollten zur Wiederherstellung des Vertrauens in den demokratischen Weg führen und zur Abschaffung autoritärer Formen beitragen, die Mexiko Jahrzehnte lang in die Enge getrieben haben, wofür die Wirtschaft einen hohen Preis zahlen und sogar Menschen sterben mussten“. (RZ) (Fidesdienst, 09/03/2005 - 36 Zeilen, 405 Worte)


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