AFRIKA/SÜDAFRIKA - Frauen sind direkte und indirekte Opfer von insgesamt 650 Millionen Kleinwaffen, die weltweit im Umlauf sind

Mittwoch, 9 März 2005

Kapstadt (Fidesdienst) - Zu den Hauptbetroffenen der Verbreitung von Schusswaffen in Südafrika gehören die Frauen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der von verschiedenen internationalen Menschenrechtsorganisationen veröffentlicht wurde, darunter Amnesty International, Oxfam und RIAL (Réseau d’Action International sur les Armes Légères). Der Bericht wurde am 8. März anlässlich des internationalen Tages der Frauen in Kapstadt (Südafrika) vorgelegt.
Zum Verständnis des Ausmaßes des Phänomens in Südafrika braucht man sich nur vor Augen zu halten, dass alle 18 Stunden eine Frau von ihre Ehemann ermordet wird, und dass in Südafrika, aber auch in Frankreich, ein Drittel der Frauen, die von ihren Männern ermordet wurden, mit einer Schusswaffe getötet wurde. Wie aus dem Bericht hervorgeht, gehören vor allem Frauen zu den direkten und indirekten Opfern von insgesamt 650 Millionen Kleinwaffen, die weltweit im Umlauf sind.
Die Autoren unterstreichen in diesem Zusammenhang, dass in Ländern, in denen einschränkende Gesetze zum Waffenbesitz eingeführt wurden, ein drastischer Rückgang bei den Morden verzeichnet werden konnte.
Deshalb schlagen die Verfasser des Berichts das Verbot des Waffenbesitzes für Personen vor, die wegen häuslicher Gewalt vorbestraft wurden. Außerdem sollen Vergehen und Gewalt gegen Frauen in die Strafgesetzgebung aufgenommen und dabei reelle Strafen für die Schuldigen, sowie Schadenersatz für die Opfer vorgesehen werden. Zudem soll ein internationales Traktat zum Verbot des Waffenexports vor allem in jenen Ländern umgesetzt werden, in denen die Benutzung von Schusswaffen bei gewaltsamen Handlungen gegen Frauen oder anderen Menschenrechtsverstößen besonders häufig vorkommt.
Unterdessen lancierten auch die Comboni Missionsschwestern auf ihren Internetseiten unter der Rubrik „Femmis“ eine Kampagne zur Aufklärung über Gewalt gegen Frauen in aller Welt. Sie fordern unter anderem die Anerkennung dieser Gewalt als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
Die Missionsschwestern erinnern insbesondere an die Situation der Frauen in Afrika, wo diese in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Uganda und Sudan auch Opfer der Gewalt von Guerillagruppen werden. (LM) (Fidesdienst, 09/03/2005 - 30 Zeilen, 317 Worte)


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