ASIEN/INDIEN - „Konvertiert oder ihr werdet sterben!“. Hinduistische Extremisten drohen den Einwohnern eines katholischen Dorfes in Westindien

Donnerstag, 10 Februar 2005

New Delhi (Fidesdienst) - In dem von indischen Ureinwohnern bewohnten katholischen Dorf Rajura im Verwaltungsdistrikt Amravati des westindischen Staates Maharashatra haben viele Menschen Angst oder sie fühlen sich regelrecht terrorisiert. Den Menschen sitzt ein Überfall vom 7. Februar noch tief in den Knochen, bei dem eine Gruppe hinduistischer Fundamentalisten di Dorfbewohner bedrohten und sie unter Androhung des Todes aufforderten zum Hinduismus zu konvertieren. Dabei wurde auch die katholische Kirche des Dorfes überfallen und im Dorf lebende Ordensleute wurden ebenfalls bedroht.
Das Dorf hat als einzige Gemeinde des Verwaltungsdistrikts eine autonome Kommunalverwaltung. Die Katholiken sind Nachfahren der Einwanderer aus Madhya Pradesh und ihre Familien leben hier seit Jahrhunderten friedlich zusammen. „Das ganze Dorf ist katholisch. Bei den Dorfbewohnern handelt es sich größtenteils um arme Bauern und Tagelöhner. Doch die Menschen besitzen einen tiefen Glauben“, erklärt Edwin Colaco von Amravati gegenüber dem Fidesdienst. Nach Ansicht des Bischofs ist die derzeitige Situation sehr besorgniserregend. Das Dorf befinde sich tatsächlich in Gefahr.
Nach Meinung des Bischofs könnte die Gruppe sich an einer Ansprache inspiriert haben, die ein hinduistischer Religionsführer, ein so genannter Munni, in Ayodhya gehalten hatte. Ayodhya ist für Konflikte zwischen Hindus und Muslimen bekannt. Nach Aussage von Augenzeugen soll der Munni zur Bekehrung der christlichen Ureinwohner und zum „Mord an christlichen Adivasi“ aufgefordert haben, die sich weigern zu konvertieren.
Wie ein Beobachter vor Ort berichtet, sollen die hinduistischen Extremisten auf Geländewagen mit Gewehren in der Hand im Dorf vorgefahren sein und dabei Slogans gerufen haben. Der Bischof wies in einem Schreiben an die zuständigen Behörden des Staates Maharashatra und an das indische Innenministerium auf der Vorfall hin und bat um Schutzmaßnahmen für die Einwohner von Rajura. Unterdessen trauen sich die eingeschüchterten Einwohner des Dorfes nicht, ihre Wohnungen zu verlassen. (PA) (Fidesdienst, 10/02/2005 - 30 Zeilen, 307 Worte)


Teilen: