ASIEN/TÜRKEI - In der Türkei zeugen Franziskanermönche von Gastfreundschaft und Dienstbereitschaft: Ein Bericht des Oberen der Franziskanergemeinschaft in Istanbul

Mittwoch, 2 Februar 2005

Istanbul (Fidesdienst) - „Angesichts der Herausforderungen der heutigen zeit versuchen die Franziskanermönche in Istanbul das Zeugnis vom Glauben und von der christlichen Hoffnung vor allem durch den interreligiösen und ökumenischen Dialog mit Menschen guten Willens und Gläubigen anderer Religionen und Kirchen zu leben. Wir wissen, dass dabei ein langer und schwieriger Weg vor uns liegt, doch wir sind davon überzeugt, dass Der Dialog der einzige Weg ist, der zum geschwisterlichen Zusammenleben und zum Frieden führt, wie es dem göttlichen Plan vom Leben entspricht“, heißt es in einem Bericht des Oberen der Gemeinschaft der Franziskaner Minderbrüder in Istanbul, Pater Ruben Tierrablanca Ofm. Die Franziskanergemeinschaft in Istanbul wurde im Februar letzten Jahres eröffnet.
In Istanbul leben und arbeiten vier Franziskanermönche aus Italien, Mexiko, Frankreich und Kongo zusammen. Sie versuchen sich in die türkische Gesellschaft zu integrieren und können dabei auf eine lange Erfahrung im interreligiösen und ökumenischen Dialog zurückblicken. Zu diesem Zweck erlernen die Ordensleute auch die Landessprache, was die Aufnahme von Beziehungen zur türkischen Bevölkerung erleichtert. Die Gemeinschaft der Franziskaner Minderbrüder ist bereits zu einem wichtigen Bezugspunkt für das ökumenische Gebet geworden, das zweimal im Monat in der Kirche der Franziskanergemeinschaft stattfindet.
In seinem Bericht erinnert Pater Ruben auch daran, dass unter den insgesamt mehrheitlich muslimischen 75 Millionen Einwohnern der Türkei die Christen nur 1 % ausmachen. Doch wo es christliche Gemeinden gibt, sind diese sehr aktiv und dynamisch und organisieren Treffen, Feiern und geistliche und kulturelle Veranstaltungen. Der Obere weist auch auf die ausgezeichneten Beziehungen zum Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios, zur armenischen Kirche und zu den anderen christlichen Konfessionen hin. Sehr gute Beziehungen bestehen auch zu den jüdischen und muslimischen Gläubigen. Die Schwierigkeiten, auf die die Franziskaner in der Türkei stoßen sind vor allem juridischer Art: katholische Einrichtungen haben in der Türkei keinen Anspruch auf den Status einer juridischen Person. (PA) (Fidesdienst, 02/01/2005 - 30 Zeilen, 316 Worte)


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