AFRIKA/KAMERUN - Frauen und Mädchen wehren sich gegen Zwangsverheiratung

Mittwoch, 17 Juni 2015

Maroua (Fides) – Der Verein “Aldepa”, den Frauen im Norden von Kamerun gründeten, wo das Phänomen der Zwangsverheiratung von Minderjährigen besonders weit verbreitet ist, kümmert sich um Opfer dieses Missbrauchs. Die Mütter der betroffenen Mädchen erhalten rechtliche Unterstützung und für 87 Mädchen, die freigekauft werden konnten, bezahlt der Verein auch das Schulgeld. Vor allem die Stämme der Mafa und Kapsiki verheiraten Mädchen gegen eine Mitgift verheiratet, die aus einer Geldsumme, Vieh oder anderen Gütern besteht. Die Verheiratung der Töchter ist in Kamerun ein lukratives Geschäft. Rund ein Drittel der insgesamt 22 Millionen Einwohner des Landes leben in Armut. In Kamerun sind Mädchen nach dem Gesetz ab 15 Jahren heiratsfähig.
Wie der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) mitteilt, kommen rund 71% der als Minderjährige verheirateten Mädchen aus armen Familien. Daten des Kinderhilfswerks UNICEF belegen, dass 2014 insgesamt 31% der Minderjährigen im Norden des Landes verheiratet wurden. Das Phänomen ist auch in anderen afrikanischen Ländern weit verbreitet. Rund 75% der Minderjährigen in Niger werden verheiratet, gefolgt von Tschad 72% und Guinea (63%). (AP) (Fides 17/6/2015)


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