AMERIKA/KOLUMBIEN - In der Hafenstadt Buenaventura kommt es zu “kollektiver Folter "

Mittwoch, 10 Juni 2015

Buenaventura (Fides) – Nach der Festnahme von Carlos Quintero, eines der gefürchteten Anführer der kriminellen Bande "La Empresa”, die den Hafen von Buenaventura (Kolumbien) kontrolliert, und der für verschiedene grausame Morde und die Zerstückelung der Opfer verantwortlich gemacht wird, erinnert das Forschungszentrum "Centro de Memoria Istorica" daran, dass insbesondere im Hafenviertel Gewalt seit über 35 Jahren weit verbreitet ist. Während die Zahl der Morde in anderen Regionen zurückging, bleibt die Kriminalitätsrate in Buenaventura erschreckend hoch. (vgl. Fides 20/01/2015)
Wie die von Quintero angeführte Bande seien inzwischen auch andere kriminelle Banden auf Folter in den so genannten "casas de pique" (in denen die Mordopfer auch zerstückelt werden sollen) spezialisiert, so das Forschungszentrum. Wie aus einer Untersuchung des Zentrums hervorgeht sind die Einwohner der Hafenstadt Opfer einer so genannten “kollektiven Folter”. Wie Human Rights Watch dokumentiert wurden in Buenaventura in der Zeit von 2013 bis 2015 insgesamt 32 zerstückelte Leichen gefundent, davon 16 allein seit März vergangenen Jahres.
Buenaventura hat rund 370.000 Einwohner, 46% sind unter 18 Jahre alt. In der Region bekämpfen sich kriminelle Banden und Rebellen der FARC: ein weiterer Grund für den Anstieg der Gewalt.
Bischof Hector Epalza von Buenaventuraprangerte in der Vergangenheit (zuletzt in der vergangenen Woche) immer Wieder die Gleichgültigkeit der Behörden an. (CE) (Fides, 10/06/2015)


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