ASIEN/MYANMAR - Radikale Buddhisten: “Rohingya sind keine Birmanen ”

Donnerstag, 28 Mai 2015

Yangon (Fides) – Rohingya sind keine Birmanen und haben kein Bleiberecht in Myanmar: diese Ansicht vertraten Hunderte buddhistische Demonstranten unter Leitung von Mönchen bei einem Protestmarsch durch die Straßen von Yangon, bei dem sie die Verweigerung der Aufnahme der muslimischen Rohingya-Flüchtlinge fordern, die seit Tagen auf Booten im südostasiatischen Meer treiben. Die Rohingya sind eine religiöse Minderheit in Myanmar und werden dort seit Jahren von buddhistischen Integralisten unterdrückt und schikaniert, während die Regierung ihnen das Recht auf Staatsbürgerschaft verweigert.
In jüngster Vergangenheit nimmt der buddhistische Nationalismus in Myanmar parallel zum Übergang von der Diktatur zur Demokratie zu. Insbesondere die Bewegung “969” ruft zu antimuslimischer Gewalt auf und ist seit l 2011 als politisches Netzwerk aktiv. Hunderte Rohingya, die vorwiegend im birmanischen Staat Rakhine leben wurden ermordet und 140.000 mussten aus dem Land fliehen. Einer der Anführer der Bewegung “969” ist der Mönch Ashin Wirathu, der wegen Volksverhetzung gegen die muslimische Glaubensgemeinschaft. Die Bewegung fordert zum Boykott von Geschäften muslimischer Eigentümer auf und fordert „einen privilegierten sozialen Status“ für buddhistische Bürger. In den vergangenen Wochen suchten rund 3.000 bengalesische und birmanische Rohingya Zuflucht in Indonesien, Thailand und Malaysia. (PA) (Fides 28/5/2015)


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