AFRIKA/SÜDSUDAN - Ärzte ohne Grenzen beklagt Eskalation der Gewalt und Zuspitzung der humanitären Krise

Samstag, 23 Mai 2015

Juba (Fides) – Die anhaltenden Gefechte im Südsudan führen zu einer Zuspitzung der humanitären Krise: Zivilisten leiden unter der Eskalation der Gewalt, die auch Zulieferung von Hilfsmitteln beeinträchtigt. Dies beklagt das medizinische Hilfswerk “Ärzte ohne Grenzen” (MSF). Infolge der Eskalation der Gewalt in den Staaten Unity, Jonglei und Upper Nile musste dort die medizinische Versorgung ausgesetzt werden. Gesundheitseinrichtungen wurden zerstört und medizinisches Personal musste evakuiert werden. Im Staat Upper Nile versorgt MSF Patienten, die bei den Gefechten in Melut verletzt wurden und dies obschon keine weiteren medizinischen Lieferung über den Luftweg mehr möglich sind. Infolge der Unsicherheit suchten viele Menschen dort Zuflucht in den „Zivilschutz-Camps“(PoC) der Vereinten Nationen. MSF befürchtet, dass medizinische Versorgung bald nicht mehr möglich sein wird, sollte es keinen Sicherheitskorridor für medizinisches Personal und Medikamente geben.
In Malakal, wo die Gefechte besonders heftig waren musste die medizinische Versorgung der rund 30.000 Vertriebenen in den PoC ausgesetzt werden. In Jonglei verläuft die Frontlinien durch die Stadt Phom El-Zeraf (New Fangak). Die Stadt wurde vollkommen zerstört und das Krankenhaus demoliert. Im Staat Unity musste MSF das eigene Krankenhaus in Leer am vergangenen 9. Mai evakuieren und für rund 200.000 Menschen in der Region die medizinische Versorgung aussetzen. In Bentiu musste das medizinische Hilfswerk die mobilen Kliniken, die die umliegenden Gebiete versorgen zurückrufen. Das Krankenhaus der Organisation im PoC Bentiu, wo 11.000 Vertriebene untergebracht sind, bei denen es sich größtenteils um Frauen und Kinder handelt setzt seine Arbeit fort. Wie Augenzeugen gegenüber MSF berichteten wurden in der Umgebung ganze Dörfer dem Erdbeben gleichgemacht, Familien getrennt, Anschläge und Morde verübt, Verletzte ohne Versorgung zurückgelassen, Kinder und Frauen vergewaltigt. Zu einer weiteren Zuspitzung der humanitären Krise könnte die bevorstehende Regenzeit führen. (AP) (Fides 23/5/2015)


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