ASIEN/PAKISTAN - Rasches Urteil nach Lynchmord in Afghanistan sollte “Signal für die pakistanische Justiz sein”

Dienstag, 19 Mai 2015

Lahore (Fides) – Die Tatsache, dass am vergangenen 19. März einejunge Frau wegen Blasphemie auf offener Straße von einer Menge aufgebrachter Muslime in der afghanischen Hauptstadt Kabul ermordet und deren Mörder bereits verurteilt wurden, sollte nach Ansicht des christlichen Anwalts Sardar Mushtaq Gill “ein Signal für die pakistanische Justiz sein“.
Die 27jährige Frau soll eine Ausgabe des Koran verbrannt haben: deshalb wurde sie zu Tode gefoltert und ihre Leiche anschließend verbrannt. Der afgahnische Richter Safiullah Mojaddidi verurteilte am 5. Mai 2015 vier Männer für den Lynchmord zur Todesstrafe.
“Wie sehr man die Todesstrafe auch ablehnen mag, muss man eingestehen, dass die afghanische Justiz ihre Arbeit geleistet hat”, so der Anwalt. “Am vergangenen 4. November 2014 töteten 1.500 aufgebrachte Muslime aus fünf Dörfern der pakistanischen Provinz Punjab die christlichen Eheleute Shahzad e Shama, die im Ofen einer Ziegelfabrik wegen der angeblichen Schändung des Koran bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Das Ehepaar hinterlässt drei minderjährige Kinder. Der Fall wurde noch bei keinem pakistanischen Gericht verhandelt und es gibt keine Gerechtigkeit. Wie lange wird das noch dauern?”, fragt sich der Anwalt. “In Pakistan sind Ermittlungen stets unvollständig, vor allem wenn der Fall einen Christen oder Minderheiten betrifft: egal ob es um Vergewaltigung, Mord, Zwangsverheiratung oder Blasphemie geht. ” (PA) (Fides 19/5/2015)


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